5. 0stersonntag (A)

Wortgottesdienst für daheim

Kleine Sonntagsliturgie in Zeiten der Corona-Pandemie

Evangelium: Joh 14,1-12


Vorab

Auch wenn in den meisten Bundesländern unter strengen Hygienevorgaben Messen am Sonntag wieder gefeiert werden dürfen, bleibt ein Restrisiko, sich im Kirchenraum mit dem Coronavirus anzustecken – vor allem dann, wenn man zu einer der sogenannten Risikogruppen zählt. Eine „gesunde Alternative“ kann daher weiterhin diese kleine Sonntagsliturgie für daheim sein. Darf man den bisherigen Rückmeldungen glauben, dann fördert sie sogar eine Art Hauskirche, in der Familien oder Wohngemeinschaften lernen, miteinander das Wort Gottes zu lesen und (vielleicht zum ersten Mal) über den persönlichen Glauben ins Gespräch zu kommen. Deswegen wird dieses Angebot bis auf weiteres bereit gestellt werden.

Zur Einstimmung

Taizé – „Aber du weißt den Weg für mich“

https://www.youtube.com/watch?v=D7DiR--b9DQ&list=PLZwGhDmvDhqYwGc97VwDgZBlcILymLxrT&index=5

Gott, lass meine Gedanken sich sammeln zu dir.
Bei dir ist das Licht, du vergisst mich nicht.
Bei dir ist die Hilfe, bei dir ist die Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht,
Aber du weißt den Weg für mich

Kreuzzeichen

Im Namen des +Vaters und des +Sohnes und des +Heiligen Geistes. Amen.

 

Gebet

Ewiger Gott, oft sind unsere Wege durch das Leben mehr als verworren. Wir kennen uns nicht aus und wissen nicht, wohin der Weg uns führt, den wir gerade gehen. Das irritiert und kann Angst machen. Nicht selten sind wir schon Umwege gegangen, in Sackgassen geraten oder haben uns in Einbahnstraßen verrannt. Stärke du in uns das Vertrauen, dass du selbst uns in dein göttliches Leben hineinführen wirst, das uns eine große Weite und wahre Freiheit verheißt. Darum bitten wir im Namen deines auferstandenen Sohnes Jesus Christus, der für uns zum Weg, zur Wahrheit und zum Leben geworden ist. Amen.

 

Evangelium Joh 14,1-12

„Habt keine Angst!” ermutigte Jesus seine Jünger. „Ihr vertraut auf Gott, nun vertraut auch auf mich! Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich zurückkommen und euch zu mir holen. Denn ihr sollt immer bei mir sein. Den Weg dorthin kennt ihr ja.” „Nein, Herr,” widersprach ihm Thomas, „wir wissen nicht einmal, wohin du gehst! Wie sollen wir dann den Weg dorthin finden?” Jesus antwortete: „Ohne mich kann niemand zum Vater kommen. Denn ich bin der einzige Weg zum Leben! Wenn ihr mich wirklich kennt, dann kennt ihr auch meinen Vater. Ihr kennt ihn aber schon – ihr habt ihn ja vor euch.” „Aber, Herr,” entgegnete ihm Philippus, „wir haben ihn noch nie gesehen. Zeig uns doch deinen Vater. Dann sind wir zufrieden.” „Nun bin ich schon so lange bei euch,” entgegnete Jesus, „und du kennst mich immer noch nicht, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen. Wie kannst du mich dann bitten: ,Zeig uns den Vater!’ Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Was ich euch sage, stammt nicht von mir selbst. Es sind die Worte meines Vaters, der durch mich spricht. Es ist der Vater, der in mir lebt und durch mich handelt. Glaubt mir doch, dass ich im Vater lebe und der Vater in mir. Der Vater und ich sind ganz eins. Wenn es euch schwer fällt, auf mein Wort hin zu glauben, dann glaubt wenigstens aufgrund der Wunder, die ihr erlebt habt. Eins ist sicher: Wenn ihr an mich glaubt, werdet ihr das Werk weiterführen, das ich begonnen habe; ja, ihr werdet es zur Vollendung bringen.

 

Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium

Neulich kam ich mit einer Frau ins Gespräch, die ihren letzten Sommerurlaub in Chartres verbrachte und dabei auch das berühmte Labyrinth in der Kathedrale bewundern konnte. Sie nahm sich die Zeit, es meditierend abzuschreiten. So wurde es für sie zu einem Gleichnis für ihren persönlichen Lebensweg. „Im Unterschied zu einem Irrgarten, in dem man sich verlaufen kann und umkehren muss, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen“, so erzählte sie, „führt das Labyrinth uns stets zur Mitte.“ Sie war immer noch sichtlich beeindruckt von dieser für sie neuen Erfahrung. Tatsächlich: Wie oft habe ich mich in meinem Leben schon gewunden vor der nächsten Entscheidung, dem nächsten Schritt, weil ich nicht wissen konnte, welche Konsequenz das haben würde. Vielleicht erreichte ich meine Ziele auch nicht so schnell, wie ich es mir anfangs erhofft hatte. Dennoch habe ich immer wieder erfahren dürfen, dass ich des Weges geführt wurde, den ich beschritt. Meine Entscheidung, den Weg zum Ordensleben einzuschlagen, war beispielsweise solch ein Labyrinth mit vielen Kurven und Windungen. Es war ein langer Weg, nicht schnell und nicht einfach zu gehen. Noch bin ich auf dem Weg und weiß nicht, was morgen kommt. Das Bild des Labyrinths aber sagt mir: Setze stets einen Fuß vor den anderen und gehe ohne Angst weiter, auch wenn du nicht wissen kannst, was dich nach der nächsten Biegung erwartet. Verstehen wirst du dein Leben später einmal, durch einen Blick zurück.

- Wer oder was hat meinen bisherigen Lebensweg entscheidend mitgeprägt?

- Was hilft mir in Zeiten, in denen ich mich entscheiden muss?

- Wo habe ich mich Jesus auf meinem Lebensweg einmal besonders nahe gefühlt?

 

Lied

GL 450 „Gottes Wort ist wie Licht“

https://www.youtube.com/watch?v=kV0Tc9PpjKs&list=PLarPhgGhSYjBDB0yt1UivUNqC4Wahcmhl&index=10

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht;
es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;
es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis,
Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.

 

Fürbittgebet

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Amen.

 

Vaterunser

Gott lädt uns ein, seinem Wort Glauben zu schenken. Ihm, der für uns den rechten Weg durch das Leben zeigen will, vertrauen wir unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen an, wenn wir gemeinsam beten: Vater unser im Himmel…

 

Lied

„Keinen Tag soll es geben“

https://www.youtube.com/watch?v=cSkd2ZMHFxU&list=PLqimEAfp3KQc2xzC5VdiSvFfQ35iUHX0l 

1. Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mir die Hände reicht.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mit mir Wege geht.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der halte uns'ren Verstand wach und uns're Hoffnung groß und stärke uns're Liebe.

2. Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mich mit Kraft erfüllt. Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mir die Hoffnung stärkt.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der halte uns'ren Verstand wach und uns're Hoffnung groß und stärke uns're Liebe.

3. Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mich mit Geist beseelt.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mir das Leben schenkt.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der halte uns'ren Verstand wach und uns're Hoffnung groß und stärke uns're Liebe.

Zum Ausklang

Gott schenke uns und allen Menschen, für die wir in dieser Stunde gebetet haben, immer neu die Gewissheit, von ihm geliebt und bei ihm geborgen zu sein. Er schenke uns Zuversicht und Hoffnung in unsicheren Zeiten unseres Lebens. Er gebe uns Kraft und Freude auf unserem Lebensweg und in unseren vielfältigen Beziehungen.

So segne uns Gott, der + Vater, und der + Sohn und der + Heilige Geist. Amen.

Schlussgebet

„Lobe den Herrn, meine Seele“

https://www.youtube.com/watch?v=knI_nfKiHFQ

Lobe den Herrn, meine Seele, und seinen heiligen Namen.
Was er dir Gutes getan hat, Seele, vergiss es nicht, Amen.
Lobe, lobe den Herrn, loben den Herrn, meine Seele.
Lobe, lobe den Herrn, lobe den Herrn, meine Seele.
(Kanon wird nach jeder Strophe wiederholt)

1. Der meine Sünden vergeben hat, / der mich von Krankheit gesund gemacht,
den will ich preisen / mit Psalmen und Weisen, / von Herzen ihm ewiglich singen: Lobe den Herrn, meine Seele, …

2. Der mich im Leiden getröstet hat, / der meinen Mund wieder fröhlich macht,
den will ich preisen /mit Psalmen und Weisen, / von Herzen ihm ewiglich singen: Lobe den Herrn, meine Seele, …

3. Der mich vom Tode errettet hat, / der mich behütet bei Tag und Nacht,
den will ich preisen /mit Psalmen und Weisen, / von Herzen ihm ewiglich singen: Lobe den Herrn, meine Seele, …

 

Für den Tag und für die Woche

glauben Sie
so wurde ich gefragt
an einen lebendigen Gott
und ich antwortete
ich lebe davon
dass Gott an mich glaubt

und was halten Sie
von Jesus Christus
und ich antwortete
ich baue darauf
dass er mich hält

und was denken Sie
vom Heiligen Geist
und ich antwortete
dass er uns beide tief verbindet
mehr als wir uns denken können
                                            © Andreas Knapp

 

© P. Norbert Cuypers SVD

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