Steyler Missionare legen in Sankt Augustin Ewige Gelübde ab

Deutschland

13. Okt 2025

Unsere Mitbrüder Emmanuel Faakang und Anthony Phuc Khac Tran haben am 12. Oktober ihre Ewigen Gelübde als Steyler Missionare abgelegt. Provinzial Pater Peter Claver Narh gab ihnen drei geistliche Gedanken auf den Weg.

Steyler Missionare legen in Sankt Augustin Ewige Gelübde ab
Steyler Missionare legen in Sankt Augustin Ewige Gelübde ab

Pater Narh dankte Emmanuel und Phuc für ihren Entschluss „unsere Lebensform ganz und für immer anzunehmen.“ Er fügte hinzu: „Dies ist ein Tag tiefer Freude – für euch beide, für unsere Ordensgemeinschaft und für die gesamte Weltkirche.“

Die drei Gedanken, die er ihnen mit auf ihren Weg als Steyler Missionare geben wolle, gelten auch für die Mitbrüder, die ihre ewigen Gelübde bereits abgelegt haben. „Vielleicht ist dieser Festtag auch für uns eine Einladung, den eigenen Weg der Nachfolge zu reflektieren und neu zu betrachten.“ Auch die Gemeinde sei „als Christen in diese Botschaft eingeschlossen“, nämlich in die Gedanken über Selbstlosigkeit, Demut und Dankbarkeit. (Auszüge der Predigt in kursiver Schrift.)

Pater Peter Claver Narh gab unseren Mitbrüdern Emmanuel und Phuc bei ihren Ewigen Gelübden Gedanken zu Selbstlosigkeit, Demut und Dankbarkeit mit auf den Weg.
Pater Peter Claver Narh gab unseren Mitbrüdern Emmanuel und Phuc bei ihren Ewigen Gelübden Gedanken zu Selbstlosigkeit, Demut und Dankbarkeit mit auf den Weg.

Selbstlosigkeit

Für unsere Berufung als Steyler Missionare ist Selbstlosigkeit von grundlegender Bedeutung. Denn unser Dienst zielt nicht auf Selbstdarstellung, nicht auf Cleverness, nicht auf Ruhm. Unser Maßstab ist nicht der äußere Erfolg, sondern die innere Hingabe. In allem geht es darum, dass Menschen durch unser Handeln die Liebe Gottes erfahren. Darum stellen wir uns nicht in den Mittelpunkt: Nicht wir sind die Hauptakteure, sondern Christus, der durch uns wirken will. Unsere Hände sind Werkzeuge; unsere Herzen sollen frei sein von Eigennutz, damit der Geist Gottes sie füllen und durch sie handeln kann.

Ewige Gelübde bedeuten: Ihr sagt Ja zu einem Leben, das euch nicht mehr selbst gehört, sondern Gott und seinem Auftrag. Die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams, die ihr heute ablegen werdet, sind die konkreten Formen, diese selbstlose Haltung Tag für Tag zu leben. Sie befreien uns von allem, was uns hindern könnte, ganz für Gott und die Menschen da zu sein.

Emmanuel Faakang aus Ghana hat in Sankt Augustin seine Ewigen Gelübde abgelegt.
Emmanuel Faakang aus Ghana hat in Sankt Augustin seine Ewigen Gelübde abgelegt.

Demut

Demut ist das Tor, durch das Gott sein Heil wirken kann – in uns und durch uns. Mit diesen Ewigen Gelübden heute, antwortet ihr auf den Ruf Gottes mit dem tiefen Gebet: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ Demut ist kein Verlust von Würde, sondern die Wahrheit über uns, nämlich: Alles ist Geschenk. Demut heißt nicht, sich klein zu machen, sondern die richtige Größe zu erkennen – nämlich, unsere Größe als Geschöpfe, die alles empfangen haben. Manchmal überschätzen wir uns. Lasst uns demütig bleiben.

Liebe Mitbrüder, das Gelübde des Gehorsams ist die demütige Bereitschaft, sich von der Gemeinschaft leiten zu lassen, weil wir glauben, dass der Geist Gottes nicht nur in uns, sondern auch in der Stimme unserer Mitbrüder spricht. Und die Schönheit des geweihten Lebens offenbart sich gerade dort, wo wir unser eigenes Wollen und Planen zurückstellen und uns dem Willen Gottes anvertrauen.

Lieber Emmanuel, lieber Phuc, für uns Steyler Missionare ist Demut eine missionarische Tugend. Wir kommen nicht als Herren, Allwissende, als Gebende, sondern als Lernende, Hörende, Empfangende. Wir suchen die Spuren Gottes in anderen Kulturen, Sprachen und Gesichtern. Darum heißt Ankommen für uns Steyler Missionare, wenn wir irgendwo sind, zuerst: zuhören, wahrnehmen, lernen.

Anthony Khac Phuc Tran aus Vietnam hat in Sankt Augustin seine Ewigen Gelübde als Steyler Missionar abgelegt.
Anthony Khac Phuc Tran aus Vietnam hat in Sankt Augustin seine Ewigen Gelübde als Steyler Missionar abgelegt.

Dankbarkeit

Dankbarkeit ist eine Haltung des Glaubens. Sie erkennt: Alles ist Gnade. Sie ist das tiefe Wissen: Ich bin beschenkt; ich bin gehalten. Heute ist ein Tag der Dankbarkeit – für Euch, Phuc und Emmanuel: für Eure Berufung, Eure Ausdauer, Eure Liebe zum Herrn.

Wir als Gemeinschaft der Steyler Missionare danken Gott, dass ihr Teil unseres Ordens werdet; dass ihr euch für ewig an uns bindet. Und wir danken euren Familien, den Mitbrüdern, die euch über die verschiedenen Stationen eurer Formation auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben – seit eurem Eintritt in Ghana, bei dir Emmanuel, und in Vietnam, bei dir Phuc.

Dankbarkeit schenkt Freude, weil sie den Blick auf Gott richtet, den Träger aller Dinge. Dankbarkeit ist das innere Feuer, das uns antreibt. Sie ist die Quelle, aus der wahre Freude und Energie für den Dienst entspringt. Liebe Mitbrüder, ein Missionar, der nicht dankbar ist, wird bald resignieren.

Für einen Missionar ist Dankbarkeit nicht ein gelegentliches Gefühl, sondern eine tägliche Haltung:
• Sie bewahrt vor Bitterkeit.
• Sie öffnet die Augen, das Gute in jeder Kultur und in jedem Menschen zu sehen.
• Sie hält die Berufung und einen selbst lebendig.
• Die Eucharistie, die wir feiern, ist Danksagung. Aus ihr nährt sich euer ‚Ja‘.

„Ihr geht den Weg nicht allein“

Lieber Emmanuel, lieber Phuc, heute betretet ihr den Weg der radikalen Nachfolge. Ihr geht ihn nicht allein. Unsere Gemeinschaft, eure Familien und alle, die euch verbunden sind, tragen euch im Gebet. Vor allem aber geht Christus selbst mit euch, der euch beim Namen gerufen und berufen hat. […]

Möge Maria, die demütige Magd des Herrn, euch lehren, freudig zu sagen: „Mir geschehe nach deinem Wort.“ Mögen die heiligen Arnold Janssen und Josef Freinademetz euch den weiten, mutigen Blick der Mission schenken. Und möge der Heilige Geist euch in Treue, Freude und Kreativität bewahren.

Text: Auszüge aus der Predigt von Provinzial P. Peter Claver Narh

Fotos: Sebastian Quillmann

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