+ Pater Klaus Naumann SVD

Deutschland

25. Jul 2025

Am 24. Juli 2025 verstarb unser lieber Mitbruder Pater Nikolaus (Klaus) Naumann in der Uniklinik in Homburg in seiner saarländischen Heimat.

+ Pater Klaus Naumann SVD

Christus hat keine Hand außer unserer, um sein Werk in der heutigen Welt zu tun. Er hat keine anderen Beine als unsere, um Menschen auf Seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen außer unseren, um der Welt die frohe Botschaft zu verkünden. Er hat keine andere Hilfe als unsere, um Menschen zu Ihm zu bringen.

Familie
Klaus wurde am 6. Dezember 1948 in dem kleinen Dorf Theley im Saarland geboren – also am Festtag des Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Kinder und Ikone der Güte. Vielleicht ist es kein Zufall: Klaus' Leben war ein Geschenk an die Menschen in Indonesien, vor allem an die Gläubigen in Benteng Jawa (Diözese Ruteng) von 1975 bis 1983 und dann von 1983 bis 2025 in Kewapante (Diözese Maumere).

Er ist der älteste Sohn von Josef und Alwine Naumann (Backes). Er war der ältere Bruder von Hermann und Maria. Seit seiner Kindheit ist er dafür bekannt, wendig, voller Leidenschaft und ausgestattet mit der Kraft eines Kämpfers zu sein – vor allem auf der grünen Wiese, also beim Fußball. Gemeinsam mit der Jugendmannschaft seiner Heimatstadt gewann der junge Klaus den saarländischen Vizemeister für die D-Jugend-Gruppe und den saarländischen Meister für die C-Jugend-Gruppe. Bis ins hohe Alter erzählt er noch oft stolz Geschichten von seiner Kindheit beim Fußball in Theley, von seiner Liebe, seinem Stolz auf seine Heimatstadt. Das Spielfeld ist aber nicht nur grünes Gras – sondern viel breiter: die Welt selbst. Die Welt ist meine Pfarrei.

Er war das erste von drei Kindern. Sein Vater war Josef Naumann und seine Mutter Alwine Naumann. Seine beiden jüngeren Geschwister waren Hermann Naumann und Maria Naumann.

Ausbildung und Berufung
Klaus absolvierte seine Grundschulzeit 1954 – 1962 in Theley. Danach besuchte er 1962-1967 das Gymnasium in Ottweiler. Er folgte dem Ruf Gottes, Missionar in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes zu werden, und absolvierte 1967-1969 das Noviziat SVD in St. Augustin. Am 8. September 1969 legte er in St. Augustin die Ersten Gelübde ab. 1969 – 1974 studierte er Philosophie und Theologie in St. Augustin. 1973 legte er die Ewigen Gelübde ab und wurde am 16. März 1974 in St. Augustin zum Priester geweiht. In den Jahren 1974 – 1975 absolvierte er ein Lzentiats-Studium in Missionswissenschaften.

Missionare der Gesellschaft des Wortes Gottes in Indonesien
Am 20. September 1975 kam er über den Flughafen Halim Perdana Kusuma in Jakarta in Indonesien an. Von Jakarta reiste Klaus weiter zur Insel Flores.

In Benteng Jawa (1975-1983, 2 Jahre Hilfspriester und 4 Jahre Pfarrer) diente er den Bergbewohnern, ritt mit Pferden in abgelegene Dörfer, wurde Fußballtrainer bei Katechisten. Doch bei allem Eifer und Einsatz musste sein Körper sich auch der Realität unterwerfen: Malaria hat ihm fast alles genommen. Doch Klaus gab nicht auf – das Herz eines Kriegers brannte weiter.

1983 zog er nach Maumere – Kewapante, Distrikt Sikka (10 Jahre als Kaplan, 13 Jahre als Pfarrer). Dort baute er erneut eine Gemeinschaft durch Sport, Musik und Gesundheitsdienste auf. Die von ihm geförderte Fußballmannschaft gewann zum ersten Mal das NTT-Turnier auf Provinzebene. Er leitete auch ein Projekt zur Ausrottung von Malaria, das es schaffte, die Infektionsrate von mehr als 70 % auf weniger als 1 % zu senken. Kein Wunder, sondern die Frucht harter Arbeit und unermüdlicher Liebe.

Am 10. November 1983 wurde er von der SVD Ruteng Provinz in die SVD Ende Provinz versetzt. In den Jahren 1983 – 1995 wurde Pater Klaus stellvertretender Pfarrer der Pfarrei Renha Rosario in der Diözese Kewapante – Maumere.

In den Jahren 1995 – 2007 wurde er vom Erzbischof von Ende zum Pfarrer von Renha Rosario Kewapante – Maumere ernannt. Von 1999 bis 2008 war er der Rektor des SVD Hauses in Maumere. Am 30. Juli 2007 ernannte ihn der Bischof zum stellvertretenden Pfarrer von Renha Rosario Kewapante in Maumere. Von 2006 bis 2016, nach dem Tsunami in Indonesien, war Klaus Direktor der Caritas für die Region Maumere. Er baute das Nothilfesystem und die Sozialzentren der Kirche auf. Er war nicht nur Priester, Ordensmann und Missionar, sondern auch Führer, Organisator und Freund der Leidenden.

Medizinische Vorgeschichte
Klaus hatte schon lange eine Thrombose im Bein, die seine Gesundheit belastete. Am 20. Juni 2021, nachmittags, erlitt er einen Schlaganfall. Er wurde zunächst im SSpS Kewapante Hospital und dann im Krankenhaus in Maumere behandelt. Schließlich ging er zur besseren Behandlung nach Denpasar, Bali.

Am Sonntag, den 23. Februar 2025, stürzte Pater Klaus auf einer rutschigen Straße in Stasi Kopong, Pfarrei Kewapante. Es passierte, auf dem Weg zur Kapelle, wo er mit den Menschen die Eucharistie feiern wollte. Sein Bein war an mehreren Stellen gebrochen. Nach einer kurzen Behandlung im SSpS Kewapante Hospital ging er nach Denpasar, um sich im Sangla Hospital behandeln und operieren zu lassen. Die erste Operation wurde im Sangla Krankenhaus durchgeführt, dann wurde er in ein Krankenhaus nach Surabaya verlegt. Nachdem sich die Situation ein wenig gebessert hatte, ging Pater Klaus nach Kewapante, Flores.

Am 25. Mai 2025 reiste Pater Klaus nach Deutschland, um eine bessere Gesundheitsversorgung zu erhalten und mit seiner Familie Urlaub zu machen. Nach seiner Ankunft in Deutschland wurde er sofort in die Universitätsklinik nach Homburg gebracht. Doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter. Am 24. Juli war geplant, sein gebrochenes Bein wegen der Keime (Bakterien) in seinen Knochen zu operieren, die sich auf alle seine Gliedmaßen ausbreiten könnten. Aber mit seinen gesundheitlichen Komplikationen verschlechterte sich sein Zustand weiter. Am 24. Juli 2025, gegen 17.00 Uhr deutscher Zeit, hat Pater Nikolaus Naumann, SVD, in seiner Heimat seinen letzten Atemzug getan.

Auf Wiedersehen, Missionar des Wortes
Pater Klaus Naumann starb im Alter von 76 Jahren; er lebte seine Ordensgelübde 56 Jahre lang und lebte sein Priestertum 51 Jahre lang.

Er war ein Missionar, der vielen Menschen nahe stand. Mit seiner einfachen und freundlichen Persönlichkeit kannte und schätzte er sein Volk. Er stand Kindern nahe und liebte sie.

Und während seiner Tätigkeit in der Pfarrei Kewapante in der Diözese Maumere besuchte er treu die Patienten des SSpS-Krankenhauses Kewapante.

Pater Klaus’ Pastoral wurde auch durch seine Talente, nämlich durch Musik und Sport, bereichert. Mit diesen Gaben brachte er viele Menschen, vor allem junge Leute, zusammen und begeisterte sie für die Mission.

Der Bischof Maumere hatte ihn für einen Zeitraum von 10 Jahren mit der Leitung der Diözesancaritas beauftragt. Dadurch war er daran beteiligt, vielen Menschen zu helfen. Neben der Caritas bemühte sich Pater Klaus persönlich um finanzielle Hilfen für Kranke und Arme, konkret um die Bildungshilfe für viele Jugendliche.

Auf Wiedersehen, Missionspriester der Gesellschaft des Göttlichen Wortes. Ruhe in der Gegenwart des Herrn, der dich gerufen und gesandt hat.

Pater Martin Üffing SVD, Superior Delegatus

Der Auferstehungsgottesdienst ist am Montag, 4. August 2025, um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel, anschließend die Beisetzung auf dem Friedhof.

Herr, schenke ihm die ewige Freude,
und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen im Frieden. Amen.

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