Deutschland
30. Okt 2025
Am 29. Oktober 2025 verstarb im Krankenhaus Siegburg unser lieber Mitbruder Pater Josef Pirzkall SVD.

Josef kam am 21. Januar 1942 in Lindenau /Sudetenland – heute Lindava /Tschechien – als letztes von neun Kinder des Ehepaares Josef und Elisabeth Pirzkall, geb. Langhans zur Welt.
Ende August 1945 mussten seine Eltern und die zwei ältesten Schwestern Haus und heimische Landwirtschaft verlassen und bei einem tschechischen Großbauern arbeiten.
Nach dem Krieg (1946) besorgte Pfr. Alois Langhans (Bruder seiner Mutter), der einige Jahre im KZ Dachau verbringen musste, seiner Familie, die Zuzugsgenehmigung nach Bayern. Über Wiesau kam die Familie ins Lager nach Berching in der Oberpfalz und später nach Lauterbach, Höfen und 1955 nach Feucht bei Nürnberg.
Von 1948 bis 1952 besuchte er die Volksschule in Forchheim und Burggriesbach. Von September 1952 bis Juli 1961 war er als Seminarist bei den Steylern in Ingolstadt und besuchte dort neun Jahre lang das städtische humanistische Gymnasium. Die gute und schöne Zeit dort wurde durch den Tod seiner Mutter im März 1955 getrübt.
Im September 1961 began Josef in St. Gabriel, Mödling bei Wien, das Noviziat und erhielt danach an der ordenseigenen Hochschule die philosophische und theologische Ausbildung bis Juni 1969. Im Schuljahr 1964/65 war er Unterpräfekt im Seminar (mit den Klassen 1-5) in Fürstenfeld, Steiermark.
Nach der Priesterweihe am 31. Mai 1969 kam P. Pirzkall im November 1969 mit einem Auswandererflugzeug nach Sydney/Australien. Vom Haus der Steyler in Epping fuhr er ca. drei Monate lang zur Sprachschule nach Sydney. Weitere drei Monate verbrachte er als Hauskaplan bei den Maristenbrüdern in Mittagong.
Im Mai 1970 kam er nach Papua Neuguinea in die Diözese Wewak zum „fliegenden Bischof“ Leo Arkfeld. Nach der dreimonatigen Einführung bei P. Leo van der Helm in Kapaimari ( am Sepikfluss gelegen), wurde er im September 1970 nach Marienberg am Unterlauf des Sepik versetzt als Pfarrer der Murik-Lakes und Pora-Pora Gebiete.
Weitere Orte seiner missionarischen und priesterlichen Einsätze waren: Pfarrer an der Kathedrale Wewak (1973-1979), dann in Kambot, Dagua und Passam bis 2002. Einige Jahre war P. Pirzkall auch im Provinzrat und Distriktoberer in Wewak.
Die Rückkehr nach Deutschland war im Juni 2002. Nach Wochen der „Re-Inkulturation“ in St. Hedwig, München, kam P. Pirzkall nach Tirschenreuth und war dort Präses von Januar 2003 bis November 2007.
Es folgten zwei Jahre in St. Wendel als Aushilfs- und Gastpater bis er nach Weihnachten 2009 als Krankenhausseelsorger ins Marienkrankenhaus in Wimbern/Wickede (Ruhr) kam. Das wurde Ende 2011 geschlossen und im Februar 2012 war er als Hausgeistlicher bei den Steyler Missionsschwestern in ihrem Senioren- und Pflegeheim in Wimbern. Nach der Verabschiedung von Wimbern im Januar 2022 folgten dann einige Monate als „Wandermissionar“ in Isny im Allgäu und Allagen (Warstein), bis er zum 1. November 2023 offiziell zu den Mitbrüdern nach Tirschenreuth versetzt wurde.
Als eine Art Kurzresümee seines Lebens hat P. Pirzkall folgendes geschrieben:“ DEO GRATIAS!
Ich bin dankbar, froh und zufrieden, dass ich die ersten Jahre meines Lebens in einer großen kath. Familie leben durfte; hilfreich und prägend waren und sind immer noch die nun schon über 70 Jahre, wo ich durch und mit den Steylern leben, lernen und wirken durfte in der größeren, missionarischen und internationalen Steyler Familie. Jetzt, auf der Zielgeraden meines Lebens heißt es noch verstärkt an, mit und für die weltweite kath. Kirche zu leiden.“
Wir danken für sein Leben und empfehlen ihn der Barmherzigkeit Gottes in der Eucharistiefeier am Donnerstag, dem 06. November 2025, um 14.00 Uhr in der Kirche des Missionspriesterseminars St. Augustin – Sankt Augustin bei Siegburg. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.
Tirschenreuth, den 30. Oktober 2025 P. Yoseph Bugalit Barat, SVD
Der Auferstehungsgottesdienst findet am Donnerstag, dem 06. November 2025, um 14.00 Uhr in der Kirche des Missionspriesterseminars in Sankt Augustin statt. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof in Sankt Augustin.
Wir wollen in Dankbarkeit unseres verstorbenen Mitbruders gedenken (Ko 416).
Der Herr schenke ihm die ewige Freude.
Und das ewige Licht leuchte ihm.
Er lasse ihn ruhen im Frieden. Amen.