Deutschland
06. Mär 2025
Zwei Gruppen der Misereor-Hungertuchwallfahrt haben am 5. März in der Kirche des Missionspriesterseminars der Steyler Missionare das Hungertuch 2025/26 übergeben. Eine Gruppe besuchte die Steyler Mission.
Nach der Übergabe und einem gemeinsamen Gebet trug die eine Gruppe das Tuch weiter nach Lohmar, während die andere bei den Steylern Rast machte und die Steyler Mission besuchte. Missionssekretär Pater Xavier Alangaram SVD und Fundraiserin Alexandra Winand beantworteten Fragen zu den Steyler Missionaren und ihrem weltweiten Wirken.
Pater Alangaram erläuterte das Steyler Missionsverständnis, im Dialog auf Augenhöhe auf Menschen aus anderen Kulturen zuzugehen. Offenheit und echtes Interesse helfen, einander wirklich kennenzulernen: „Beziehungen entstehen zwischen Menschen, nicht zwischen Kulturen.“ Das gelte auch für das interkulturelle Zusammenleben unter den Steyler Mitbrüdern: „Es ist für mich so normal, mit Menschen aus aller Welt zu leben und zu arbeiten, dass ich nicht bewusst daran denke, woher mein Gegenüber stammt.“
Seit 1986 verbindet die Hungertuchwallfahrt den Eröffnungsort der Misereor-Fastenaktion aus dem Vorjahr mit dem aktuellen Eröffnungsort. Das Motto der damaligen Fastenaktion „Gemeinsam den Weg der Hoffnung gehen“ hatte den Anlass gegeben, das Hungertuch aus Peru vom Gottesdienst in Hildesheim in einer Nachtwallfahrt nach Hannover zur Eröffnungsveranstaltung zu bringen. „Damit ist es in diesem Jahr unsere 40. Hungertuch-Wallfahrt“, sagt Gruppenleiter Matthias Hey.
Ursprünglich wurde das Hungertuch in Etappen von vier Wallfahrer-Gruppen im Stafettensystem weitergegeben. Seit der Corona-Pandemie sind die Wallfahrer in drei Gruppen unterwegs, weshalb das Tuch nicht mehr durch die Nacht reist. Eine Gruppe, die aus 12 bis 16 Wallfahrern besteht, fährt nach ihrer Etappe und einer Rast mit zwei Kleinbussen weiter, um am nächsten Treffpunkt das Tuch wieder zu übernehmen.
2025 hat eine kleine Gruppe aus der Pfalz das Hungertuch von Ludwigshafen am Rhein, dem Eröffnungsort der Fastenaktion 2024, nach Vallendar gebracht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hielten dort eine Einkehr bei den Schönstätter Marienschwestern und brachten das Tuch schließlich nach Neuwied zum Aussendungsgottesdienst der Wallfahrt am 4. März. Von dort tragen die Gruppen das Hungertuch nach Essen zum Auftakt der Fastenaktion 2025 „Auf die Würde. Fertig. Los!“ mit einem TV- und Radio-Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Antonius am 9. März.
Bei der Wahl für die Übergabe des Tuches an die nächste Gruppe „setzen wir auf die Gastfreundschaft entlang der Strecke“, sagt Matthias Hey. Dabei kommt es immer wieder zu besonderen Erlebnissen. So hatte die Gruppe in diesem Jahr eine kleine Weinprobe in der Kirche von Leutesdorf, untermalt von stimmungsvoller Orgelmusik mit kirchlichen und weltlichen Stücken. „Alle zwei Jahre gibt es ein neues Hungertuch, aber die Stecken, an denen es getragen wird, sind von Angang an dieselben. Wenn diese Hölzer sprechen könnten“, sagt Matthias Hey.
Mehr über die Hungertuchwallfahrt, die Misereor Fastenaktion und das kunstvoll gestaltete Hungertuch 2025/26 erfahren Sie hier:
Hungertuchwallfahrt: https://www.hungertuchwallfahrt.de
Misereor Fastenaktion: https://fastenaktion.misereor.de/
Hungertuch 2025/26: https://fastenaktion.misereor.de/hungertuch