+ Pater Johannes Dapper SVD

Deutschland

10. Mai 2025

Nach langer Krankheit verstarb im Missionshaus St. Wendel unser Mitbruder Pater Johannes Dapper SVD.

+ Pater Johannes Dapper SVD

„Gott hat viel Geduld. Er kann warten, wie nur ein Liebender warten kann. Ihm unser eigenes Herz zu bereiten und uns und andere zur Umkehr und Einsicht zu bringen, bleibt Aufgabe des Missionars und Priesters.“ Mit diesen Worten und Gedanken schaute unser Mitbruder Pater Johannes Dapper SVD auf seine Berufung zurück. Nun nehmen wir Abschied von ihm, der in seinem Leben fest an einen Gott der Güte, Freundlichkeit, Geduld und des Erbarmens geglaubt hat. Er sei ihm jetzt die ewige Freude und eine neue Heimat.

Johannes wurde am 30.09.1936 in Bottrop geboren. Sein Vater Hermann Dapper war Klempner und Installateur, seine Mutter Maria Dapper, geb. Schraven, sorgte um den Haushalt. Johannes wuchs mit seinem Bruder Heinz auf. Die Eltern ließen Johannes am 04.10.1936 in der katholischen Gemeinde St. Cyriakus, Bottrop im Bistum Essen, taufen. Neun Jahre später empfing er in derselben Gemeinde die Erstkommunion und die Firmung. Mit gerade 13 Jahren begann sein Weg der Berufung bei den Steyler Missionaren in St. Arnold.

Nach der Einkleidung im Jahr 1957 folgte dann die Ausbildung im Postulat und Noviziat. Die 1. Gelübde legte er 1959 in St. Augustin ab. Danach absolvierte er das Studium der Theologie in St. Augustin. Am 01.05.1963 legte er die Ewigen Gelübde ab. Am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens im Jahr 1963 spendete ihm und 21 weiteren Diakonen der Steyler Missionare in St. Augustin der Weihbischof Augustinus Frotz von Köln die Priesterweihe.

1964 begann für ihn als Neupriester das Pastoraljahr im Piuskolleg in München und er machte Aushilfe in St. Magdalena in 0ttobrunn. 1965 ging er nach Liverpool, um Englisch zu lernen. Am 1. März 1966 flog er zusammen mit einem Mitbruder aus Österreich nach Papua-Neuguinea, wo sie am 3. März ankamen. Es war damals noch UN-Treuhandgebiet unter australischer Verwaltung. Am nächsten Tag wurden sie beide bereits mit dem Steyler-Piloten, Pater Hoff, ins Hochland nach Mingende geflogen. Schon der erste Flug über Papua-Neuguinea gab ihnen einen guten Eindruck von den schwierigen Flugverhältnissen, als reinstes Waschküchenwetter beim Überfliegen der Bismarcks Gebirgskette entstand. „Wir fanden damals ein Wolkenloch, um sicher auf dem Flugplatz von Denglagu, einem der höchsten in der südlichen Hemisphäre, zwischenlanden zu können. Dort wartete Br. Josef auf uns, um uns weiter nach Mingende mitzufliegen“, schrieb Pater Johannes in seinen Erinnerungen.

Als er in Mingende angekommen war, nahm ihn Pater Nilles in Begleitung und so begann für ihn die Mission in Papua-Neuguinea und unter den Menschen mit so andersartigen Kulturen, Sitten und Gebräuchen, aber doch so gleichen menschlichen Grundbedürfnissen. In dieser kurzen Zeitspanne erlebte er den Übergang eines Landes von der Steinzeitkultur ins Atom- und Computerzeitalter.

Er wurde Zeuge ungeheurer Veränderungen im Land und im Leben der Menschen: Erlangen politischer Selbständigkeit, das Bemühen um Eins-werdung als Nation, die wirtschaftliche Entwicklung, die sozialen Veränderungen, die kirchliche Eigenständigkeit und Mündigkeit und der wachsende Berg von Problemen wie z. B. Landrechte und Bezahlung für Land, Kompensations-forderungen, Rechtswesen und öffentliche Sicherheit, Kriminalität, Stammeskampfe, Erziehungs-wesen , Arbeitslosigkeit, unrealistische Erwartungen, Jugend, Korruption, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Einstellung zur Sexualität, Frauenmisshandlungen, Geschlechtskrankheiten, Kluft zwischen Arm und Reich usw.

Nach dem Einführungsjahr in Mingende war er Kaplan in Denglagu, beauftragt mit der Sorge für Womatne, dem mythischen Ursprungsort der Simbus in PNG und bis 1970 in Neragaima. Danach war er bis 1982 Pfarrer in Goglme und in Koge bis Februar 1988. Seit Ende April desselben Jahres war er Studentenseelsorger am katholischen Lehrerseminar in Mount Hagen. Die folgende Zeit in Koge war von drei Stammeskämpfen überschattet, eine für ihn persönlich sehr harte Zeit, wo er versuchte, unter den verfeindeten Stämmen Frieden und Versöhnung zu stiften.

Im Jahr 2006 kehrte er von PNG nach Deutschland zurück mit der Zuweisung nach Steyl, St. Gregor. Dort sollte er seinen Lebensabend verbringen. Nach einem Brand im Jahr 2008 in Alt-St. Gregor mussten alle Bewohner des Seniorenheimes das Haus verlassen. So kam Pater Johannes Dapper nach St. Wendel. Nach langer Krankheit vollendete er im Wendelinusheim am 09.05.2025 sein Leben. Was ihn in seinem Leben und in seinem missionarischen Wirken auszeichnete, nämlich Güte, Freundlichkeit und Geduld, mögen ihm in der neuen Welt Gottes vergolten werden.

Pater Václav Mucha SVD, Rektor

Am 13. Mai 2025 um 14. 30 Uhr feiern wir im Missionshaus St. Wendel den Auferstehungsgottesdienst. Anschließend folgt die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.

Der Herr schenke ihm die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihm.

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