Weihnachten in Papua-Neuguinea: Tanzen und Singen in der Kirche

Deutschland

Papua-Neuguinea

24. Dez 2024

Auch in der Deutschen Ordensprovinz sind die Steyler Missionare eine Gemeinschaft von Mitbrüdern aus aller Welt. Pater Jeremiah Kaumbal erzählt, wie man in seiner Heimat Papua-Neuguinea Weihnachten und Neujahr feiert.

Weihnachten in Papua-Neuguinea: Tanzen und Singen in der Kirche

Weihnachten und das neue Jahr bringen die ganze Familie zusammen. Auch wenn die Familienmitglieder weit voneinander entfernt leben, kommen sie alle in ihr Heimatdorf. Diejenigen, die in der Stadt wohnen und arbeiten, bringen ihre Geschenke mit und teilen sie mit denjenigen, die im Dorf wohnen. Traditionelle Gerichte werden gekocht. Man erzählt sich untereinander, was das Jahr über geschehen ist und welche Erfahrungen man gemacht hat. Und die Eltern erzählen den Kindern traditionelle Geschichten.

Es gibt wenige weltliche Feiern im Advent oder zu Weihnachten. Dafür spielen die jungen Leute in dieser Zeit viel Fußball. Man spricht von den „Christmas Season Games“. Die Weihnachtsfeier in der Kirche ist sehr lebendig. Weihnachten ist bei uns ein christliches Fest und die Menschen wissen, was es bedeutet. Sie bereiten sich gut auf die Weihnachtsfeier in der Kirche vor. Tanzen und Singen ist während der Feier ein Muss. Christus hat uns das Licht der Hoffnung gebracht. Er hat uns den Vater im Himmel gezeigt. Und deshalb feiern wir lebendig und mit Freude.

Jeder Stamm betet und singt in seiner eigenen Sprache. Aber heutzutage beten und singen die jungen Leute nicht mehr in ihren Stammessprachen, sondern auf Tok Pisin; das ist die am weitesten verbreitete Verkehrssprache in Papua-Neuguinea. In unseren Gebeten und Liedern danken wir Gott für Schutz, Führung und Gnade, die wir vom ihm im Lauf des Jahres empfangen haben.

Weihnachtsbild eines Kindes in Papua-Neuguinea. (Foto: Jozef Roszynski SVD)
Weihnachtsbild eines Kindes in Papua-Neuguinea. (Foto: Jozef Roszynski SVD)

Teilen hatte schon immer Tradition

Zur Zeit meiner Großeltern wurden noch traditionelle, nicht-christliche Bräuche praktiziert. Sie brachten an Weihnachten ihre Ernte ein, trugen alles zusammen und feierten mit den Nachbardörfern. Sie dankten Sonne und Mond mit Musik, sangen Lieder und beteten für die Ernte. Danach teilten sie mit den Nachbardörfern. Diese Bräuche praktizieren die jungen Leute nicht mehr. Natürlich hat das Miteinander-Teilen seinen hohen Wert behalten, heute mit einem christlichen Hintergrund.

Bei uns in Papua-Neuguinea ist das neue Jahr geprägt von der Erwartung und Hoffnung auf ein neues Leben. Man stellt sich vor, was im neuen Jahr Gutes kommen soll, und das neue Jahr muss fruchtbar werden. Wer sich zum Beispiel wenig auf der Kakao-Farm gearbeitet und wenig verdient hat, denkt daran, im nächsten Jahr hart zu arbeiten, viele Kakaobäume zu pflanzen und einen großen Ertrag zu erzielen. Man denkt immer positiv an das neue Jahr und hat keine negativen Gedanken.

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