Steyler Missionare danken Feuerwehrleuten in Sankt Augustin
Deutschland
07. Sep 2024
Die Steyler Missionare haben bei einem Grillfest den Feuerwehrleuten und allen Helferinnen und Helfern der Brandnacht vom 15. November 2023 gedankt. 150 Feuerwehleute sowie weitere Gäste, darunter Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf, feierten mit den Steylern am „Kloster“ Sankt Augustin.
Wie sagt man Danke, wenn es um etwas Großes geht – zum Beispiel um die Leistung der Feuerwehren und Rettungskräfte beim Brand im Steyler "Kloster" in Sankt Augustin am 15. November 2023? Pater Martin Welling, Vizerektor des Missionspriesterseminars, dankte am 6. September im Namen der Steyler Missionare allen Helferinnen und Helfern der Brandnacht bei einem Grillfest auf dem Steyler Campus. Der Aussage Jesu "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt", stellte Pater Welling entgegen: "Sorry, Jesus, es geht doch eine Stufe höher, denn Ihr, die Feuerwehrleute, setzt Euer Leben nicht nur für Freunde ein, sondern für jeden."
Dr. Max Leitterstorf, der Bürgermeister von Sankt Augustin, lobte die Einsatzkräfte der Brandnacht: „Alle können sehr stolz sein.“ Er hob die reibungslose Zusammenarbeit der Feuerwehren hervor: „Daran zeigt sich der große Zusammenhalt in unserer Feuerwehrfamilie.“ Auch Herbert Maur, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin, dankte allen Einsatzkräften für die gemeinsame Leistung. Außerdem bedankte er sich bei den Steyler Missionaren: „Sie haben super mitgearbeitet und uns im Einsatz geholfen, wo immer sie konnten. Auch der heutige Abend ist eine tolle, wertschätzende Geste für die Feuerwehren.“
Gesangseinlage zum Dank
Um den gemütlichen Teil des Dankeschön-Grillens zu eröffnen, sangen und spielten Pater Welling und die Steyler Fratres unter musikalischer Leitung von Pater Vincent Adi Gunawan ein selbst geschriebenes Liebeslied an Sankt Augustin und seine Menschen. "Und die lieben Menschen, liebe Feuerwehrleute, seid Ihr alle, auch die, die nicht aus Sankt Augustin sind!"
Lied: Willst du liebe Menschen sehn
Ereignisse der Brandnacht
Das Feuer im Missionshaus der Steyler Missionare in Sankt Augustin war am Abend des 15. November ausgebrochen. Die Löscharbeiten in dem Flügel des historischen Gebäudes gestalteten sich schwierig, weil der Brandherd im Dachgeschoss auf der Seite des geschlossenen Innenhofs lag, der für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge nicht zugänglich war. Das Feuer war gegen 19.30 Uhr in einem Aufenthaltsraum ausgebrochen. Als Brandursache gab die Polizei den Defekt eines Kühlschrankes an.
Etwa 250 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Sankt Augustin, Niederkassel, Eitorf, Lohmar, Siegburg, Königswinter und der Shell Werksfeuerwehr waren schon nach kurzer Zeit vor Ort. Sie konnten ein Übergreifen des Feuers auf die umfangreiche Bibliothek und die Kirche verhindern. Alle benachbarten Einrichtungen wie Kinderklinik und Seniorenheim sowie die Stadt Sankt Augustin, leisteten Hilfe und boten Quartiere zur Unterbringung der Mitbrüder an.
Lesen Sie hier den Bericht am Morgen nach der Brandnacht.
Schäden und Sanierung
Der Gesamtschaden durch Feuer, Rauch, Ruß und Wasser wird auf ca. 3 Mio. Euro geschätzt. Bis April 2024 liefen die Rückbaumaßnahmen. Insgesamt wurden 25 Räume in Mitleidenschaft gezogen, zudem die Chororgel der Seminarkirche. Viele Räume wurden bis auf das blanke Mauerwerk rückgebaut. Das Dach ist nach wie vor auf einer Länge von ca. 15 Metern zerstört. Der entstandene Schaden ist versicherungstechnisch abgedeckt.
Ursprünglich war beabsichtigt, zeitnah wiederaufzubauen. Doch das Aufräumen und Trocknen des Mauerwerks dauerte länger als erwartet. Auch der Denkmalschutz und notwendige behördliche Verfahren beanspruchten Zeit. Ein neues Brandschutzkonzept zeigte bauliche Mängel der Vergangenheit auf. Eine daraus resultierende Maßnahme ist der Umzug und die Verkleinerung der Hochschulbibliothek, die in ihren bisherigen Räumen ein hohes Brandrisiko darstellte.
Seit Anfang August liegt die Baugenehmigung mit Regularien zum Wiederaufbau vor. Die Wiederherstellung des Dachstuhls steht an erster Stelle. Alle übrigen Sanierungsmaßnahmen können erst danach beginnen. Baulich ist die Dacherneuerung anspruchsvoll, weshalb der Vorgang zeitlich schwer abzuschätzen ist. Der nahende Herbst und Winter könnte witterungsbedingt weiteren Zeitverzug bedeuten. Aktuell ist davon auszugehen, dass keiner der betroffenen Hausbewohner noch in 2024 in sein altes Zimmer zurückkehren kann. Allerdings konnten alle Mitbrüder auf dem Gelände der Steyler untergebracht werden.
Eindrücke vom Dankeschön-Grillfest
