Deutschland
11. Nov 2024
15 junge Steyler Missionare aus der Deutschen und Mitteleuropäischen Ordensprovinz haben sich im Katholisch-Sozialen Institut in Siegburg zur Fortbildung getroffen, um sich mit der Zukunft ihrer Gemeinschaft zu befassen.
Sie stammen aus aller Welt und tun ihren Dienst als Steyler Missionare in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Kroatien und Frankreich. Die Neumissionare hatten – abzüglich An- und Abreise – vier volle Tage Zeit, einander besser kennenzulernen, voneinander und von erfahrenen Steyler Patres zu lernen und zu guter Letzt ihre Provinzoberen in kleiner Runde alles zu fragen, was ihnen auf der Seele brennt. Woher kommen wir als Steyler Missionare? Wo stehen wir hier und heute in Europa? Und was bringt die Zukunft – für die Gemeinschaft und für den Einzelnen?
Pater Martin Üffing führte mit den Neumissionaren Gespräche über die möglichen Aufgaben, die sie in ihren Gemeinschaften übernehmen können. Üffing leitete sieben Jahre lang die Deutsche Ordensprovinz der Steyler Missionare als Provinzial. Während dieser Zeit hat er den Prozess des Wandels hin zu einer internationaleren, jüngeren Gemeinschaft von Mitbrüdern in Deutschland begleitet. Schon als er 2023 die Leitung der Deutschen Provinz an Pater Peter Claver Narh übergab, sagte Pater Üffing: „Die Zusammensetzung unserer Gemeinschaft hat sich durch unsere Internationalität stark geändert. Und das empfinde ich als Zeichen des Erfolgs. Wenn die Steyler heute in vielen Ländern Asiens sehr lebendig sind, ist das eine tolle Sache. Auch Afrika ist stark im Kommen, und alle bringen so das Eigene mit ein.“
Bei einem Besuch am Campus der Steyler Missionare in Sankt Augustin beantwortete Pater Joseph Xavier Alangaram, Geschäftsführer und Missionssekretär der Steyler Mission, die Fragen der Neumissionare. Er erläuterte, wie Missionsprojekte in aller Welt finanziert werden, wie Fundraising funktioniert und welche gesetzlichen Regelungen es im Spendenwesen zu beachten gilt. Während einige der jungen Steyler Patres großes Interesse zeigten, selbst zeigten, selbst aktiv an Spendenprojekten mitzuarbeiten, äußerten andere Berührungsängste: „Die Menschen in meiner Gemeinde betrachten mich als ihren Seelsorger. Wenn ich sie besuche, komme ich nicht wegen ihres Geldes – und das sollen sie auch nicht denken.“
Pater Alangaram ging darauf ein: „Wir betteln nicht und bedrängen niemanden. Wir sind einfach Steyler Missionare. Unsere DNA ist Gemeinschaft, Dialog und Internationalität. Redet überall, wo ihr seid, darüber, wer wir sind und was wir tun: über die Spiritualität unserer Gründergeneration und über unsere Missionsprojekte. Wer mit uns beten will oder unsere Projekte unterstützen, der soll wissen: Es gibt die Möglichkeit dazu.“
Zu Fragen der Steyler Spiritualität standen den jungen Missionaren auch Pater Jerzy Skrabania von der Deutschen Ordensprovinz und Pater Carlos Alberto Da Silva von der Mitteleuropäischen Provinz zur Verfügung. Die beiden erfahrenen Patres begleiteten und betreuten die Gruppe während ihres mehrtägigen Weiterbildungstreffens.
Am letzten vollen Seminartag konnten die Neumissionare sich mit ihren Oberen aussprechen. Pater Peter Claver Narh, Provinzial der Deutschen Provinz, begrüßte dazu Provinzrat Pater Matthias Felber von der Mitteleuropäischen Provinz. Pater Felber vertrat Provinzial Pater Christian Stranz. „Wir haben unseren Hintergrund als Steyler Missionare verstanden. Aber ich wünsche mir klarere Vorgaben unserer Oberen, ein konkretes Ziel für die Zukunft“, sagt einer der jungen Missionare. Pater Narh antwortet: Ihr wisst viel über Arnold Janssen? Gut, dann fragt euch: Was würde unser Gründer heute tun? Der Mut, Neues zu tun, wird auch heute gebraucht. Europa ist ein Missionskontinent geworden. Deshalb sind wir als Priester aus dem Ausland hier. Doch wir stammen aus Ländern, in denen die Menschen zu uns kommen. Hier müssen wir auf sie zugehen: eine Geh-Hin-Pastoral!“
Andere Jungmissionare berichten davon, dass die Anpassung an das Leben in Europa nicht immer leicht ist. Pater Felber versichert, dass jeder mit seinen Anliegen gehört und unterstützt werde. Er macht aber auch deutlich: „Ankommen, die Sprache lernen, sich auch herausfordern lassen – das sind die Basics.“ Dafür hätten die jungen Missionare eine große Chance: „Wir haben als Ordensleute und Missionare mehr Freiheit für den Dialog – mit anderen Konfessionen, anderen Religionen oder denen, die an gar nichts mehr glauben.“
Die Teilnehmer des Neumissionare-Treffens: Vencent Rey Bahian, Delfor Nerenberg, Giá Nguyễn Đình, Paulus Sujianto, Deo Jeremie Soussou, Georges Mondo Makonzo, Anthony Van Nhat Chu, Heribertus Beato Yansen, Alexius Dung Dung, Jeremiah Kaumbal, Giresse N. Lamangolo, Eduardus Only Putra, Osborne Anthony D’Mello, Franzis Bakilatob, Johannes Wangqi Li.