Deutschland
01. Jan 2025
In seiner Neujahrspredigt ruft Provinzial Pater Peter Claver Narh dazu auf, dem Segen Gottes zu vertrauen. Mit seiner Hilfe kann uns ein neuer Blick auf Menschen und Dinge gelingen – für ein wirklich gutes und neues Jahr.
Der Provinzial der Deutschen Provinz der Steyler Missionare zog in seiner Einführung in den Neujahrsgottesdienst in Sankt Augustin die Verbindung zwischen Weihnachten und dem Hochfest der Gottesmutter Maria (1. Januar):
„Acht Tage sind seit dem Geburtsfest vergangen. Heute wird das Kind von Betlehem seinen Namen Jesus erhalten. Dieser Name verrät das innerste Wesen des Neugeborenen: „Jahwe ist Rettung und Heil!“
Mit dieser tiefen Zuversicht starten wir ins neue Jahr – Jesus ist unser Retter. Das neue Jahr liegt vor uns wie ein unbeschriebenes Blatt, und vielleicht stellen Sie sich die Frage: Wo wird mich dieses Jahr hinführen?“
Gottes Treue und Begleitung spricht auch aus dem Segen der jüdischen und christlichen Tradition aus der Lesung (Num 6,22-27), der als Aaronitischer Segen bekannt ist:
„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“
Dieser Segen erinnere uns an Gottes Hilfe in der Geschichte. „Generationenlang haben Menschen den Weg mit Gott geteilt, und auch wir dürfen uns darauf verlassen, dass er uns nie verlassen wird“, sagte Pater Narh. Der Segen spreche nicht nur das Volk Israel an: „Auch wir, hier und jetzt, sind gemeint! Gott möchte jedem von uns Gutes zusprechen – ganz individuell, mit all unseren Lebensgeschichten und Plänen.“
„Gott wendet sein Angesicht uns zu. Das ist wahre Kommunikation in Augenhöhe. Er macht es uns leicht, indem er in Gestalt eines Kindes zu uns kommt, um uns nahe zu sein.
Wir können einander zum Segen werden, doch der wahre Handelnde bleibt Gott. In guten wie in schweren Tagen dürfen wir glauben, dass er bei uns ist. Was könnte uns als Zuspruch für das kommende Jahr besser dienen als dieser Segen?“
Doch wie können wir einander mit Gottes Hilfe zum Segen werden? Wie können wir im neuen Jahr tatsächlich einen Neuanfang machen? Pater Narh zitierte den Musiker Johann Wilhelm Wilms (1772 – 1847):
„Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen, ob wir neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu sprechen, ob wir neu anfangen zu leben.“
Pater Narh griff den Gedanken auf: „Es liegt an uns, neu zu denken, neu zu sprechen, neu zu leben. Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Perspektiven zu verändern.“ Schließlich können wir andere Menschen in unserem Leben nicht verändern, wohl aber unseren Blick auf sie. Dadurch können sie für uns neu werden – die Frau, der Mann, die Eltern, Mitbrüder und Freunde. „Wir müssen den anderen Menschen auch neu hören und nicht immer das Falsche heraushören.“ Auch die Aufgaben, die Arbeit und die Zeit, in der wir leben, können und sollten wir aus einer neuen Perspektive betrachten.
„Das neue Jahr wird nicht von selbst neu. Wenn wir alles tun, was in unserer Macht steht, und darauf vertrauen, dass Gott uns beisteht, dürfen wir hoffen, dass das Wunder geschieht, auf das wir alle warten.
Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass wir es schaffen, uns für den Segen Gottes für dieses neue Jahr zu öffnen. Mögen wir in der Lage sein, die Dinge und einander neu zu sehen, damit dieses Jahr wirklich neu wird – und zu einem guten Jahr wird.“