Deutschland
02. Dez 2024
Der erste „Weihnachtsmarkt am Klostergarten“ zog viele interessierte Besucher an. Pater Polykarp und Pfarrer Thorsten Diesing sprachen bei einem ökumenischen Freiluft-Gottesdienst zum Thema „Macht die Türen auf“.
Zum ersten Mal haben die Steyler Missionare den„Weihnachtsmarkt im Klostergarten“ beherbergt. Die stimmungsvoll eingerichteten Stände waren geprägt von Kunsthandwerk und zogen zahlreiche Besucher an. Auch die Steyler Buchhandlung hatte aus diesem Anlass geöffnet.
Am ersten Advent feierten Pater Polykarp Ulin Agan, Rektor des Missionspriesterseminars der Steyler Missionare, und Pfarrer Thorsten Diesing von der Evangelischen Gemeinde Sankt Augustin und Hangelar auf dem Campus der Steyler Missionare einen ökumenischen Freiluft-Gottesdienst, musikalisch begleitet von der Gläsner Band.
Pater Polykarp erwies auf das 150-jährige Bestehen der Steyler Missionare am 8. September 2025, auf das die Gemeinschaft ein Jahr lang hinfeiert. „Wir freuen uns darauf, in dieser besonderen Zeit unsere Türen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sankt Augustin und Umgebung zu öffnen“, sagte Pater Polykarp.
Dem bekannten Motto vieler Predigten im Advent, dass wir dem Herrn die Türen unserer Herzen öffnen sollen, gab Pater Polykarp in seiner Begrüßungsansprache einen neuen Dreh:
„Dieser Satz aus dem Buch der Offenbarung ist mir ins Herz gesprungen. ‚Ich habe euch eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann‘, sagt Jesus Christus zu uns und das korrigiert unseren Sinn für den Advent. Denn von klein auf lernen wir, dass wir es sind, die im Advent die Türen öffnen. Nein! Die Tür muss von außen geöffnet werden! Deshalb ist der Advent die Zeit des Wartens, der sehnsüchtigen Erwartung, dass jemand von außen die Tür öffnet. […] Jesus ist der Türöffner zu Gott. Er öffnet nicht nur den Weg für uns, sondern sorgt auch dafür, dass die Tür nie wieder geschlossen werden kann! Ein für alle Mal: Die Tür zu Gott ist offen!“
Pfarrer Thorsten Diesing bezog sich in seiner Predigt auf Psalm 24 „Macht die Tore weit. Und die Türen in der Welt hoch.“
„Darum geht es im Advent: Sich nicht verschließen, sich nicht einschließen, einkapseln hinter verschlossenen Türen, sondern mit offenem Herzen, mit offenen Augen und offenen Armen anderen Menschen begegnen. […] Sich nicht verschließen, nicht die Augen zumachen vor der Not in der Welt, nicht die Augen zumachen vor Traurigkeit und Ärger um mich herum. Sich nicht verschließen, sondern Anteil nehmen: Mitleid zeigen, etwas tun.“
Letztlich gehe es also darum, dem Türöffner Jesus, der jedem von uns die Tür zum Vater geöffnet hat und offenhält, zu folgen, indem wir unsererseits die Türen zu allen Menschen öffnen und offenhalten. Denn, so sagte es Pfarrer Diesing: „Jesus kannte dabei keine Grenzen, keine Mauern, keine verschlossenen Stadttore: Zu jedem wollte er kommen.“