Gemeinschaft missionarischer Jünger: „Blaupause, wie Kirche sein sollte“

Deutschland

22. Nov 2024

Pater Stephen B. Bevans, Steyler Missionar und katholischer Theologe, hat mit einem Vortrag am Steyler Missionswissenschaftlichen Institut in Sankt Augustin sein neues Buch „Community of Missionary Disciples“ vorgestellt.

Buchcover Community of Missionary Disciples

Bevans ist Vertreter einer kontextuellen Theologie, welche die Lebenswirklichkeit der Menschen einbezieht. Sein neues Buch „Community of Missionary Disciples – The Continuing Creation of the Church“ denkt diesen Ansatz weiter. Es zeichnet das Bild einer Kirche, die ihrem Wesen nach missionarisch ist. Was bedeutet es für Kirche, als Gemeinschaft von Nachfolgern Christi auf dem Weg der Mission zu sein? Kann sie sich, geführt vom Heiligen Geist, in neuen Situationen wandeln und daran wachsen?

„Dieses Buch ist eine Blaupause, wie Kirche sein sollte – oder wie sie in ihrem tiefsten Inneren ist, wenn man sie mit dem Blick des Glaubens betrachtet“, sagt Stephen B. Bevans über sein neues Buch, an dem er intensiv mehr als zehn Jahre lang gearbeitet hat und in das seine Überlegungen aus seinem ganzen Leben als Steyler Missionar, Theologe und Hochschulprofessor eingeflossen sind.

Mission geht von Gott aus

„Für die Kirche und für die Theologie gilt: Es gibt sie beide nur im Kontext mit dem Leben und Erleben der Menschen“, beschreibt Bevans seinen kontextuellen Ansatz. Er ergänzt: „Kirche gründet auf den Glauben, aber sie wurde nie gegründet im Sinn eines abgeschlossenen Prozesses.“ Eine These, die er selbst „etwas subversiv“ nennt. Aber er sieht sich in guter Gesellschaft. Schließlich hat Papst Franziskus selbst von der Kirche als einer „Gemeinschaft von missionarischen Jüngern“ gesprochen. Bevans dankt dem Papst für seine Gedanken, die ihn beim Schreiben seines Buches bestärkt und inspiriert haben.

Das neue Buch von Stephen B. Bevans: „Community of Missionary Disciples – The Continuing Creation of the Church“.
Das neue Buch von Stephen B. Bevans: „Community of Missionary Disciples – The Continuing Creation of the Church“.

Ein Kerngedanke bei Bevans ist die „Missio Dei“: Die Mission geht von Gott aus. Die Kirche folgt im Glauben, wie die Jünger Jesus folgten. „Gottes Präsenz vom ersten Moment der Schöpfung an ist Mission“, erläutert Bevans in seinem Vortrag. „In Jesu Geburt hat Gott seine Mission in das Menschsein hineingegeben. Die Kirche steht als Gemeinschaft von Menschen in der Nachfolge.“ Er ergänzt: „Nur in dieser gelebten Gemeinschaft gelangen wir zu der Einsicht, dass sie nicht allein eine Gemeinschaft von Menschen ist, sondern auch Gemeinschaft mit Gott, dessen Gegenwart sie in sich trägt.“

Einheit in Vielheit – ein Widerspruch?

Eine solche gelebte und lebendige Kirche ist auch eine, die wandelbar bleibt, indem sie sich aus dem Glauben heraus mit der Welt auseinandersetzt. Stephen B. Bevans hat das Gedicht „Church is a Verb“ (Kirche ist ein Verb) in sein Buch übernommen, um diese bewegliche Natur von Kirche zu unterstreichen.

Aber werden aus einer Kirche, die sich in verschiedenen Kontexten bewegt, verändert und erneuert, nicht letztlich viele Kirchen? Bevans beantwortet das mit dem Blick auf die Dreieinigkeit: „Einheit in der Vielheit, das ist etwas, das wir in der Trinität bereits sehen. Können wir also Einheit der Kirche und Kontextualität zusammenbringen? Im dialogischen Monotheismus des christlichen Glaubens können wir das, denke ich.“

Stephen B. Bevans, „Community of Missionary Disciples – The Continuing Creation of the Church“: Infos und Bestellmöglichkeit (Englisch) bei der Steyler Buchhandlung.

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