Deutschland
11. Sep 2024
Das Jubiläumsjahr "150 Jahre Steyler Missionare" hat mit einem Festgottesdienst in Steyl begonnen. Am 8. September feierte die Generalleitung aus Rom gemeinsam mit den Mitbrüdern der Deutschen Ordensprovinz und geladenen Gästen im Missionshaus St. Michael.
Der Ort des Mutterhauses, Steyl in den Niederlanden, hat den Namen der Ordensgemeinschaft im deutschsprachigen Raum geprägt: Steyler Missionare. In anderen Teilen der Welt kennt man sie als "Societas Verbi Divini" (SVD), also als die "Gesellschaft des Göttlichen Wortes". Seit Arnold Janssen am 8. September 1875 das Missionshaus St. Michael in Steyl gründete, ist die SVD zu einer weltweit verzweigten Familie herangewachsen. Neben den Steyler Missionaren umfasst sie die Steyler Missionsschwestern (SSpS), die kontemplativ lebenden Steyler Anbetungsschwestern (SSpSAP) sowie die Organisationen der SVD-Laienpartner und Freundeskreise.
Eben diese Steyler Familie hat nun, 149 Jahre später, am Ursprung in Steyl das Jubiläumsjahr "150 Jahre Steyler Missionare" eingeläutet, das am Tag des eigentlichen Gründungsjubiläums, dem 8. September 2025, mit einer Feier in Rom enden wird. Zunächst begrüßte Pater Peter Claver Narh, Provinzial der Deutschen Ordensprovinz, die Gottesdienstbesucher auf Deutsch in der Steyler Oberkirche. Danach führte Pater Anselmo Ricardo Ribeiro, Generalsuperior der SVD, auf Englisch in den Gottesdienst ein (hier eine Übersetzung): „Liebe Mitbrüder, Steyler Schwestern, Anbetungsschwestern, Laienpartner. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Liebe Wohltäter, Freunde Schwestern und Brüder in Christus. Ich heiße euch alle zu dieser Eucharistie herzlich willkommen“, richtete er das Wort an alle Mitglieder der Steyler Familie.
Pater Ribeiro leitete den Festgottesdienst. In seiner Einführung schlug er die Brücke zwischen dem Hochfest der Geburt Mariens am 8. September, dem Gründungsjubiläum der Steyler Missionare und dem Wirken des Heiligen Geistes, das ein zentraler Bestandteil der Steyler Spiritualität ist:
„Das Hochfest der Geburt Mariens bringt uns als missionarische Familie wieder an diesem Ort zusammen, der uns im Laufe der Jahre heilig geworden ist. Sowohl für diejenigen, die uns vorausgegangen sind, als auch für diejenigen, die sich uns weiterhin als Missionare anschließen. Der Geist, der uns damals versammelt und an die entferntesten Orte der Welt gesandt hat, ist derselbe Geist, der uns heute in einer gegenläufigen Bewegung aus verschiedenen Teilen der Welt hierher zusammenbringt.“
Die Vielfalt der Kulturen aus aller Welt, die in der Steyler Familie vereint sind, durchzog den gesamten Festgottesdienst. Neben der Einführung und Predigt auf Englisch, wurden auch Lesungstexte und Fürbitten auf Deutsch, Niederländisch, Spanisch und Chinesisch vorgetragen. Seit 2006 sind Englisch und Spanisch die offiziellen Arbeitssprachen der SVD. Deutsch ist die Sprache der Gründergeneration, Niederländisch die Sprache des Mutterhauses und Chinesisch die Sprache des ersten Missionsgebietes der Steyler Missionare.
Vier Steyler Missionsschwestern und Pater Stanislaus Kofi übergaben in einer Prozession mit traditioneller Kleidung und Musik aus ihrer Heimat Indonesien das Evangeliar an Pater Ribeiro. Die Musikapostel, eine internationale Musikgruppe aus Fratres des Steyler Missionspriesterseminars Sankt Augustin, gestalteten unter musikalischer Leitung von Pater Vincent Adi Gunawan die Messe. Sie sangen und spielten Lieder in verschiedenen Sprachen und aus verschiedenen Ländern, darunter aus dem Kongo, von den Philippinen und aus Lateinamerika.
Video: Steyler Missionsschwestern
Video: Musikapostel
In seiner Predigt verknüpfte Pater Ribeiro die Lesungen und das Evangelium des Tages (Mi 5,1-4ª / Ps 13,6 / Röm 8,28-30 / Mt 1,1-16.18-23) mit der inhaltlichen Klammer aus seiner Einführung. Lesen Sie hier ins Deutsche übersetzte Auszüge:
„Liebe Brüder und Schwestern, die Geburt Mariens ist das Datum, das für die offizielle Eintragung unserer geliebten Gesellschaft des Göttlichen Wortes gewählt wurde. […]
Mit Maria schuf der Geist inmitten des auserwählten Volkes die Rettung der Menschheit. Mit Arnold hat der Geist inmitten der Widrigkeiten und politischen Verfolgungen seiner Zeit nicht nur ein Missionsinstitut, sondern eine Familie geschaffen, zu der heute nicht nur drei religiöse Ordensgemeinschaften, sondern auch unzählige Laienmitarbeiter gehören.
An der Schwelle zum 150. Jahrestag der Gründung des Missionshauses von Steyl, in einer Zeit, in der immer noch Kriege um Territorien, um die Kontrolle der natürlichen Ressourcen und religiöse Dominanz geführt werden. In Zeiten von sozio-ökologischen Katastrophen, erzwungener Migration, Zeiten technologischer Revolutionen und des Verlusts von Hoffnung und Sinn des Lebens. Wohin wird uns der Geist führen? […]
Ich hoffe sie nicht zu enttäuschen, indem ich mich nicht mit der Geschichte dieses Hauses oder unseres heiligen Gründers aufgehalten habe. […] Aber heute, so glaube ich, dass der Protagonist dieser Feier zur Eröffnung des Jubiläumsjahres der Heilige Geist ist. Deshalb lade ich euch ein zu Freundlichkeit und Unterscheidungsvermögen in dieser Zeit. Jede Feier, jedes Ereignis, jede Handlung in diesem Jahr soll vom Heiligen Geist geleitet sein. Genau wie im Leben von Maria, Arnold und seiner Gefährten und so vieler Missionare und Missionarinnen, die uns vorausgegangen sind, sind wir aufgerufen Werkzeuge eines Werkes zu sein, das für morgen bestimmt ist, das aber schon heute im Herzen Gottes ist.“
Die vollständige Deutsche Übersetzung der Predigt lesen Sie hier.
Mit einem feierlichen Auszug der zahlreichen Steyler Patres in ihren weißen Messgewändern unter kräftigen Gesang der Steyler Familie endete der Festgottesdienst mit „Großer Gott, wir loben dich“. Die Übertragung auf dem YouTube-Kanal @SVDMissionTV ermöglicht, den Festgottesdienst auch nachträglich anzuschauen und zu teilen.