+ Pater Helmut Thometzki SVD

Deutschland

20. Feb 2023

Im Wendelinusheim in St. Wendel verstarb am 20.02.2023 morgen gegen 04.00 Uhr unser Mitbruder Pater Helmut Thometzki SVD.

+  Pater Helmut Thometzki SVD

Am frühen Morgen des 20. Februar 2023 verstarb im Wendelinusheim von St. Wendel still und friedlich unser lieber Mitbruder, Pater Helmut Thometzki SVD, im Alter von 91 Jahren.

Am 25. Juli 1932 kam Pater Thometzki zusammen mit seiner Zwillingsschwester Elisabeth als Sohn von Hubert Thometzki und Gertrude, geb. Bomba, in Gleiwitz/Oberschlesien (bis 1942 noch deutsches Gebiet) zur Welt. Er wurde dort am 31. 07. desselben Jahres in St. Bartholomäus getauft, wo er auch die Erstkommunion und die Firmung empfing. Sein Vater, Industriekaufmann, war arbeitslos und seine Mutter hatte Schwierigkeiten, die Zwillinge gut und gesund über die Runden zu bringen. 1937 übersiedelte die Familie schweren Herzens nach Österreich, weil sein Vater eine leitende Stelle bei SIEMENS in Tirol bekommen sollte. Zwischen 1940 und 1947 wurde sein Schulbesuch wegen diverser Kriegsereignisse immer wieder gestört; unter der französischen Besatzungsmacht gab es für Deutsche Probleme, er konnte nicht das Gymnasium in Innsbruck besuchen. Durch einen Artikel in der Stadt Gottes wurde er auf die Steyler Missionare aufmerksam und meldete sich 1947 für das Missionsgymnasium St. Rupert, Bischofshofen, an, wo er 1954 das Abitur ablegte. Danach wurde er ins Noviziat in St. Gabriel, Mödling/Wien, aufgenommen, wo er 1960 die Ewigen Gelübde ablegte. In St. Gabriel wurde er am 18. März 1961 zum Priester geweiht. Er erhielt seine Erstbestimmung für Timor/Indonesien mit dem Auftrag, vorher Betriebswirtschaft zu studieren, was er in München absolvierte. In der Zeit von 1962 – 1964 war er Hausökonom in St. Augustin. 1964 reiste er nach Indonesien aus und landete in Jakarta; es ging weiter nach Flores/Ende zum Sprachstudium, auf seinen Wunsch hin war er zwei Jahre in der Seelsorge in Besikama tätig, wo er die kritische Zeit des Kommunistenaufstandes miterlebte. 1966 wurde er Prokurator der Diözese Atambua und zeitweise der Region Timor. P. Thometzki gelang es, die Finanzen der hochverschuldeten Diözese wieder in Ordnung zu bringen. Der „Flores-Timor-Plan“ von MISEREOR mit seinen vielfältigen sozialen Initiativen (Krankenhäuser, Schulen, Wasserleitungen usw.) wurde von ihm maßgeblich betreut; dazu die Errichtung der Kathedrale von Atambua und eine große Mittelschule. 1973 wurde er Zentral- und Missionsprokurator in Jakarta für die ganze SVD-Mission in Indonesien und zeitweise Provinzökonom der neu errichteten Provinz Java. Er leistete für viele Missionare wertvolle Dienste bei den Behörden, Krankenhäusern, und baute ein Gästehaus mit Schwimmbad. Nach den damaligen Regeln konnten Banken nur in Jakarta ihre Auslandsüberweisungen tätigen, was Pater Thometzki dann auch übernahm.

1982 kehrte er auf Bitten von P. Huth nach Deutschland zurück, um sich in die Steyler Mission als 2. Geschäftsführer der Missionsprokur einzugliedern und Leiter des Sekretariats zu sein, das die Verbindung mit den Wohltätern betreute. Die Sorge um die Steyler Priesterseminare rund um die Welt fiel auch in seinen Aufgabenbereich. Seine Arbeit hatte immer zum Ziel, die missionarische Bewusstseinsbildung durch Missionspredigten und missionarische Einkehrtage wachzuhalten. 1999 wurde er für die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Missionsprokuratoren zum Schatzmeister berufen; diese Aufgabe wurde ihm auch für das China-Zentrum anvertraut. In der Steyler Bank gehörte er mit zum Beirat. Für die jährlichen Ferienangebote „Urlaub für die Seele“ war er viele Jahre Koordinator der deutschsprachigen Urlauber-Seel-sorge auf Mallorca.

Als Missionar und Priester nahm Pater Thometzki seine Dienste stets sehr ernst und widmete sich gekonnt und gut vorbereitet dem Dienst am Wort und der Liturgie – bis ins hohe Alter hinein. Er hat die ihm von Gott geschenkten Talente für den Aufbau des Reiches Gottes gut genutzt. Auch konnte man Pater Thometzki in St. Augustin regelmäßig beim Joggen im Park sehen; er achtete auf seine Gesundheit, was wohl auch für seine geschätzten Kochkünste galt. In St. Wendel war er ebenso der Natur verbunden und immer wieder zu Spaziergängen unterwegs. Trotz dieser ständigen Übungen machte sich schließlich das Alter als physische Grenze bemerkbar. Er war nicht mehr ganz sicher auf den Beinen und musste den Rollator und später den Rollstuhl benutzen. Zuletzt musste er wegen eines Sturzes und einiger Brüche ins Krankenhaus, wurde operiert und musste nach seiner Rückkehr ständig das Bett hüten. Die letzten Tage konnte er sich kaum noch verständlich machen und ist dann friedlich zu Gott, seinem Vater, heimgekehrt.

Wir danken Pater Thometzki für seinen langjährigen missionarischen Einsatz als Steyler Missionar. Für sein gutes Wort, das aufbaute und für seine Geduld. Das Gebet als letzte Missionsbestimmung nahm er sehr ernst – bis zuletzt. Wir empfehlen ihn der Liebe und Barmherzigkeit Gottes, die er selbst durch sein Leben und Tun bezeugt hat.

Pater Heinz Schneider SVD, Rektor

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