Nacht der Kirchen

Deutschland

02. Jun 2023

Pater Alfons Müller feierte in seiner Heimatgemeinde einen Pfingstgottesdienst mit Filmen über seine Missionsarbeit im Kongo. "Musik und Glaube begegnen sich im Herzen eines Menschen", so erklärte er sein Missionsverständnis.

Nacht der Kirchen

Von 1965 bis 2022 war der aus Großrosseln stammende Pater Alfons Müller SVD im Kongo tätig. Die Missionare seiner Generation wollten neue Wege in der Missionsarbeit gehen. Vorher wurde das Christentum auf Basis der abendländischen Kultur und Denkweise verbreitet. Das betraf beispielsweise die bildlichen Darstellungen und die Kirchenmusik. Das Christentum wurde den Menschen übergestülpt, ihre eigene Kultur kam darin kaum vor.

Mit der Generation von Pater Alfons Müller setzte ein Wandel ein. Man wollte das Christentum in die einheimische Kultur einbetten. Dazu war es notwendig, sich intensiv mit der Kultur des Landes (dem Kongo) zu befassen. Man wollte das Christentum zusammen mit den Einheimischen „entwickeln“, einen „Zusammen-halt“ bilden.

Pater Müller erkannte, welch wichtige Rolle Musik und Tanz in der kongolesischen Kultur spielen. Bei jeder Gelegenheit wird gesungen und getanzt. So begann er, im Busch traditionelle Lieder mit dem Tonband aufzuzeichnen. Diese Lieder versah er mit christlichen Texten und fasste sie in einem Gesangbuch zusammen. Darauf aufbauend, gründete er eine eigene Liturgie, die schließlich von Rom als “Zairischer Ritus” zugelassen wurde. Nicht nur die Lieder und Tänze entsprechen der kongolesischen Tradition, sondern auch viele andere Elemente des Gottesdienstes. So werden, ebenfalls einer Tradition folgend, in jeder Messe die Vorfahren angerufen.

Aber auch die bildlichen Darstellungen haben sich gewandelt, so ist die Heilige Familie ganz natürlich schwarz. Man hat so eine Kirche geschaffen, in der sich die Menschen wohl fühlen. Mehrstündige Gottesdienste werden nicht als Last empfunden, sondern begeistert mitgefeiert.

Für die Nacht der Kirchen am Pfingstsonntag 2023 wurde anhand von Filmen aus der Stummfilmzeit und von Film-Archivmaterial von Pater Alfons über die Entwicklung der Missionsarbeit im Kongo, beziehungsweise in Zentralafrika berichtet, beginnend bei den weißen Missionaren der vorletzten Jahrhundertwende bis heute, wo die Kirche im Kongo fast ausschließlich von einheimischen Geistlichen betreut wird; eine Kirche, die immer noch wächst.

Redaktion Steyler aktuell

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