Deutschland
13. Mär 2023
Die Redaktion von der Zeitschrift ‚Leben jetzt‘ befindet sich auf dem Campus der Steyler Missionare in Sankt Augustin. Renate Breuer besuchte sie und bekam einen Einblick in die Arbeitswelt der Mitarbeiterinnen.
Genau so habe ich mir eine Zeitschriftenredaktion vorgestellt: kreativ, bunt und ein bisschen wuselig. Die Redaktion von ‚Leben jetzt‘ befindet sich in einem Großraumbüro mit sechs Arbeitsplätzen, einem Besprechungstisch und großen Pin-Wänden, die mit Coverfotos und der jeweils aktuellen, in Planung befindlichen Ausgabe bedeckt sind. Die Stimmung ist harmonisch und gelöst, das Team ist eingespielt und routiniert. Der Redaktionshund döst in seiner Ecke.
Ulla Arens und Melanie Fox sind (gemeinsam mit freien Mitarbeiterinnen) für Berichte, Reportagen, Porträts und Interviews zuständig. Nadine Vogelsberg verantwortet, neben ihrer Arbeit fürs Heft, den Bereich Neue Medien und gestaltet sowohl Newsletter und Homepage als auch das E-paper von ‚Leben jetzt‘, das man neben der Print-Zeitschrift ebenfalls abonnieren kann. Eva Fischer ist die Redaktionsassistentin und übernimmt darüber hinaus auch redaktionelle Aufgaben für Online und Print. Anita Kolb ist als Grafikerin in Zusammenarbeit mit einer freien Bildredakteurin für das Layout verantwortlich. Dass alle fünf Redakteurinnen anwesend sind, ist eher selten. Manches kann im Homeoffice erledigt werden. Redaktionsleiterin Marie-Luise Lewicki reist jeweils Ende des Monats zur Redaktionskonferenz aus München an. Freie Mitarbeiterinnen bzw. Autorinnen vervollständigen das Team und übernehmen wichtige Aufgaben.
Die Arbeit der Redaktion ist zeitlich wie ein Uhrwerk getaktet. Die Jahresplanung gibt den Schwerpunkt und das Motto jeder Ausgabe vor. Vier Monate im Voraus beginnt die Themenfindung für das neue Heft. Anschließend haben die Redakteurinnen vier Wochen Zeit für Recherche und Verfassen der Artikel, bevor die Grafikerin in den nächsten Wochen die Zeitschrift gestaltet. Einen Monat vor Erscheinungstermin geht das Magazin dann an die Druckerei und liegt bereits eine Woche später gedruckt vor, um dann an die Abonnenten in Deutschland, Belgien, Luxemburg, Österreich, der Schweiz und nach Südtirol verschickt zu werden. Die Inhalte kommen ständig auf den Prüfstand und werden überarbeitet: Sind sie aktuell und relevant, die Rubriken spannend, welche Themen tragen eine neue Kolumne?
Der Blick ins Impressum des „Magazins der Steyler Missionare“ erstaunt: Wir befinden uns im 145. Jahrgang der Zeitschrift, die viele Leserinnen und Leser noch als ‚stadtgottes‘ in Erinnerung haben werden. Die Umgestaltung der Steyler Zeitschrift war von langer Hand geplant worden und das Ergebnis wird sehr positiv bewertet, wie die Leserbriefe zeigen, die übrigens alle beantwortet werden. Im Leserbeirat können Interessierte sich beteiligen und ihr Feedback geben. Die Themen sollen die große Bandbreite der Leserschaft erreichen, alte und junge Leser, langjährige und neue. Die Themen sollen berühren. Dazu muss die Redaktion Kreativität und ein gutes Gespür für den roten Faden entwickeln. Alle Texte werden auf Herz und Nieren geprüft mit der Frage: „Warum erscheint dieser Text ausgerechnet jetzt und ausgerechnet in dieser Zeitschrift?“. Das Credo lautet, gemeinsam mit der Leserschaft auf dem (spirituellen) Weg zu sein. Ein zurückhaltender Schreibstil, ohne gehobenen Zeigefinger, auf Augenhöhe. Berichte über Hilfsprojekte der Steyler sind einer der wichtigsten Teile des Heftes, die die notwendige und hilfreiche Arbeit des Ordens in der Welt so konkret wie möglich darstellt. Sie sollen die Leserschaft nicht deprimieren oder überfordern, sondern Impulse geben, dass man auch selbst etwas tun kann, wenn man es möchte.
Besonders stolz ist die Redaktion auf die professionelle Machart von ‚Leben jetzt‘. In dieser Qualität könnte die Zeitschrift am Kiosk ausliegen und verkauft werden. Und dies ist auch immer wieder der eigene Anspruch, dem man gerecht werden möchte. Was wünschen sich die Redakteurinnen von den Steyler Mitbrüdern? Eine gute Kooperation und schnellere Information über aktuelle Themen und Veranstaltungen, mehr Nähe, mehr Interesse an ihrer Zeitschrift. Und mehr Werbung in den Gemeinden vor Ort für ‚Leben jetzt‘. Denn die Themen, die das Steyler Magazin aufgreift, sind aktuell und für viele Lebenslagen und Altersgruppen relevant.
Aber nicht nur die Zeitschrift und der Online-Bereich werden von der Redaktion betreut. Auch die traditionellen Steyler Kalender werden hier entworfen: der Michaelskalender, der ein eigenständiges Magazin ist, auch die beliebten Tisch- und Bildkalender werden hier gestaltet. Ein ganz aktuelles Projekt ist, dass eine Neuauflage der beliebten Kinderzeitschrift ‚PICO‘ im Gespräch ist. Bereits in ‚Leben jetzt‘ 4/23 kann man den ersten 20-Seiter finden. Und wenn genügend Menschen zusagen, dass sie das Heft für ihr Kind, Enkelkind, Patenkind, Kommunionkind abonnieren möchten, könnte es noch in diesem Jahr eine eigenständige Abo-Zeitschrift werden! Wir alle können mithelfen!
Text und Fotos: Renate Breuer