Lebensbild des hl. Arnold Janssen

Deutschland

14. Jan 2023

Die Biographie des hl. Arnold Janssen ist für Pater Simon Boiser SVD farbenfroh, wie das Bild, das er gemalt hat. Arnold Janssen ist ein Mensch, der auf die Stimme Gottes hört und dem Ruf Gottes in Demut, Gebet und Fleiß folgt.

Lebensbild des hl. Arnold Janssen

Die Biographie von hl. Arnold Janssen ist nicht gerade bunt im Sinne von skandalträchtigen Selbstenthüllungen wie z.B. in Prinz Harrys neuem Buch. Aber sie ist farbenfroh aus dem Blickwinkel eines spirituellen Menschen, der in seinem Leben versuchte, auf die Stimme Gottes zu hören und den Aufruf, in Demut, Gebet und Fleiß Missionsgemeinschaften zu gründen.

Wenn man sich die alten Fotos von Arnold Janssen ansieht, sind alle wie damals üblich in Schwarz-Weiß zu sehen. Diese monochromen Bilder scheinen monoton bzw. etwas langweilig für den modernen Menschen zu sein, der es gewohnt ist, viele bunte Bilder in seinem Alltag im Überfluss zu sehen. Der von Bildern überflutete Mensch von heute könnte einen falschen Eindruck von der Vergangenheit bekommen, dass das damalige Leben nur grau und schwarz mit vielen Leiden, Krankheit und Krieg gekennzeichnet war.

Wie im ersten Blick suggeriert, erzählen die schwarz-weiß Fotos von Arnold Janssen nichts über die lebendige (damit ist der teilweise dramatische Hintergrund gemeint) Geschichte bzw. Vorgeschichte der Gründung der drei Steyler Missionsgesellschaften: Die Gesellschaft des Göttlichen Wortes, die Kongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes und die Kongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung.

Arnold Janssen wurde von seinen Kritikern vor der Eröffnung des Missionshauses in Steyl voreilig beurteilt: Die Idee, eine Missionsgesellschaft zu gründen, sei doch angesichts des Kulturkampfes, der damals in Deutschland wütete, zum Scheitern verurteilt. Aber der Priester Arnold Janssen ließ sich nicht leicht entmutigen. Mit demütiger Haltung und Gottvertrauen überließ er Gott das letztendliche Urteil über sein Vorhaben. Er wirkte ein wenig wie ein Narr unter Menschen, die meinten, es besser zu wissen.

Der Künstler dieses einfachen farbigen Gemäldes von Arnold Janssen möchte die Lebendigkeit und Aktualität von Arnolds missionarischen Anliegen zum Ausdruck bringen. Sein Missionseifer ist heute immer noch relevant. Er ist sogar in Deutschland, dem Heimatland Arnold Janssens, notwendig. Nicht nur, weil wenige Menschen sich für ein Ordensleben als Missionar entscheiden; nicht nur, weil immer mehr Christen hierzulande und anderswo wegen der verbrecherischen Missbrauchsfälle aus der Institution Kirche austreten; und nicht zuletzt, weil heute das Wort „Mission“ einen negativen Beigeschmack hat und im gegenwärtigen postkolonialen Diskurs mit Zwangsbekehrung und Kulturimperialismus in Verbindung gebracht wird.

Das Missionsanliegen Arnold Janssens bleibt Missionsanliegen der Kirche heute, aber nicht ganz, wie es in der damaligen Zeit des Kolonialismus oft verstanden wurde, z.B. dass die Missionare den armen Völkern in fernen Ländern - um es zugespitzt zu sagen - europäische Zivilisation und Kulturgut zu überbringen, zu einer besseren Religion zu bekehren usw. Unser Missionsverständnis heute hat sich seit dem zweiten Vatikanischen Konzil weiterentwickelt. Es geht nun um Dialog und Zusammenarbeit und nicht mehr um Eroberung und Ersetzung einheimischer Kulturen und religiöser Weltanschauungen. Es geht um gegenseitiges Lernen und Teilen von Gottes Geschenk in verschiedenen Kulturen und in der Schöpfung.

Papst Franziskus brachte es auf den Punkt in seinem Missionsenzyklika Evangelii gaudium (273): „Jeder und jede ist Mission. Sie ist nicht ein Teil meines Lebens oder ein Schmuck, den ich auch wegnehmen kann. Sie ist etwas, das ich nicht aus meinem Sein ausreißen kann. Eine Mission zu sein bedeutet, Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien.“

„Du bist Mission“. Das heißt, dass jeder Christ und jede Christin - aufgrund der Taufe - nicht nur das Privileg hat, Kind Gottes zu sein, sondern auch die Aufgabe, die Botschaft vom Reich Gottes in der Welt zu verkünden. Sie ist eine befreiende Botschaft Jesu, die Versöhnung mit Gott, den Menschen und der Schöpfung propagiert. Und zwar nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Taten. Wir Christen sind Missionare und Missionarinnen in unserer Art und Weise, wie Gott uns in besonderer Weise und nach unserer Lebenslage berufen hat. Mission ist nicht nur die Aufgabe der sogenannten Profis, d.h. geweihten Christen, Klerikern oder Kirchenangestellten. Mission - weil sie von und aus Gott kommt, weil sie eine Missio Dei ist - ist ein Hauptcharakteristikum der ganzen Kirche und damit jedes Christen und jeder Christin.

Die Mission ist bunt und vielfältig wie dieses bunte Gemälde von Pater und Ordensgründer Arnold Janssen. Mögen auch wir wie einst Arnold Janssen uns durch den Heiligen Geist inspirieren lassen.

Pater Simon Boiser SVD

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