Erinnerung und Aufbruch

Deutschland

31. Jan 2023

Es ist gut, dass es den Januar gibt, da wir in jedem Januar ein wenig zum „Aufbruch“ eingeladen und gleichzeitig an unsere Fundamente, wie sie unsere beiden Ordensheiligen A. Janssen und J. Freinademetz darstellen, erinnert werden.

Erinnerung und Aufbruch

Wenn wir als SVD zu etwas Neuem aufbrechen, wenn bei uns etwas Neues geschieht, und wenn wir dabei SVD bleiben wollen, so bewegen wir uns in einem bestimmten Rahmen, der uns von unserem Gründer und der Gründungsgeneration vorgegeben wird. Dieser Rahmen dient als Orientierung und auch als eine Art Kompass, der uns die Richtung weist, in die wir zu gehen haben, um unserem Charisma in immer neuen Zeiten und unter immer veränderten Bedingungen treu zu bleiben.

In diesem Jahr finden überall in der SVD Wahlen statt, um neue Leitungen einzusetzen. Auch wir befinden uns gerade mitten in diesem Prozess. Der neue Provinzial ist bereits ernannt; z. Zt. werden die Provinzialräte gewählt, danach Lokalobere, Lokalräte, usw. Damit werden wichtige Entscheidungen auf dem Weg in die Zukunft getroffen, die hier und heute beginnt. Jeder ist eingeladen, sich aktiv einzubringen. Bei Versammlungen, Kapiteln u.a. werden wir dann in den nächsten Monaten und Jahren über konkrete Themen und Schritte nachdenken und entscheiden. Zum einen wollen wir dem Erbe der Gründungsgeneration treu bleiben, zum anderen aber auch den Anschluss an unsere eigene Zeit nicht verpassen. Auch als missionarische Ordensgemeinschaft hier in Deutschland stehen wir vor großen Herausforderungen, die zu Veränderungen führen werden. Wie können wir als interkulturelle Gemeinschaft heute die Botschaft Jesu vom Reich Gottes weitergeben? Wo kann unser spezifischer Beitrag liegen und wie setzen wir unsere Ideen vor Ort um?

Unsere beiden Heiligen zeichnen sich durch ihre tiefe Spiritualität und durch die Treue zu ihren Berufungen aus. Auch wenn Arnold Janssen als Gründer einer missionarischen Ordensgemeinschaft Europa nie verlassen hat, war die Mission doch das große und zentrale Anliegen, das sein ganzes Leben bestimmte und tief in seinem Herzen verwurzelt war. Er wollte, dass alle Menschen das „Licht des Wortes“ und den „Geist der Gnade“ konkret erfahren könnten, weil das für ihn die Quelle allen Lebens bedeutete. Mission, das hieß für Arnold Janssen, Licht verbreiten und dem Geist Raum geben, Jesus Christus, die Quelle allen Lebens, zum Wohl der Menschen wirken zu lassen. Das hieß dann auch, gegen alle Formen von Finsternis zu kämpfen, sich konkret für das Licht einzusetzen. Josef Freinademetz hat diese Überzeugungen geteilt und ist in seiner großen Anpassungsfähigkeit den Chinesen ein Chinese geworden, damit auch unter ihnen das Licht und das Wort Gottes als Leben-spendend sicht- und erfahrbar würde.

Unsere Art und Weise, über Mission zu sprechen, hat sich verändert. Wir sehen uns in der Teilnahme an der Missio Dei, um auch in und mit unserer Provinz für das Reich Gottes zu wirken. Manchmal tun wir uns schwer, die konkreten Wege zu erkennen. Oft stehen wir all dem, das bei uns selbst geschieht extrem kritisch gegenüber. Wissen wir überhaupt, welche Ziele wir haben? Keiner von uns wird fertige Rezepte aus seinen Taschen ziehen können, aber gemeinsam können wir immer neu nach Wegen suchen, sowohl unseren eigenen Ursprüngen als auch unserer Gegenwart treu zu sein.

Martin Üffing SVD

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen