+ Bruder Jakob Weigl SVD

Deutschland

20. Mai 2023

Am Abend des 19. Mai 2023 entschlief ruhig und gut vorbereitet auf die Begegnung mit dem Herrn Bruder Jakob Weigl SVD im Alter von fast 96 Jahren. Sein Leben war von großer Schaffenskraft und unermüdlichem Eifer bestimmt.

+ Bruder Jakob Weigl SVD

"Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da." Mt. 14,26-29

Bruder Jakob Weigl SVD wurde am 13. 10. 1927 als zweites von drei Kindern der Eheleute Jakob Weigl und Sabine geb. Federhofer in Velburg, Bistum Eichstätt, geboren. Er schreibt selbst, dass er wesentlich durch seine katholische Familie, die Nähe zur Kirche, Schwesternhaus und Kinderheim und auch zum Pfarrhaus stark geprägt wurde. „Der gute Gott hat es mir in die Wiege gelegt.“ Dies hat dazu geführt, dass der Kaplan und die Schwestern ihn in der sechsten Klasse der Volksschule für den Priesterberuf begeisterten. So ging er in das Knabenseminar nach Eichstätt, wo er vier Jahre gut verbrachte. Dann erfolgte 1944 die Einberufung in den Reichsarbeitsdienst (RAD), woran sich sofort der Militärdienst als Funker bis zum Ende des Krieges anschloss. Nach sechswöchiger Kriegsgefangenschaft in Weiden/Oberpfalz versuchte er wieder Anschluss in der Schule zu finden. Schweren Herzens musste er feststellen, dass ihm dies nicht mehr gelang. Der damalige Stadtpfarrer hat ihn dann auf die Steyler Missionare aufmerksam gemacht.

„Punkt zwölf Uhr meldete sich ein schüchterner Postulant am 20. 8. 1949 an der Pforte in Tirschenreuth“ wo er das Postulat bis 1950 absolvierte – „ein sehr schönes Jahr“, wie er selbst bemerkte. Daran schloss sich das Noviziat in St. Wendel vom 8. 9. 1950 bis 8. 9. 1952 an. Während des Noviziats hat er mit Ausnahmegenehmigung eine Gärtnerlehre bei Br. Günther gemacht, die er mit der Gesellenprüfung schon wegen guter Führung nach zwei Jahren abschloss. Von Oktober 1953 bis Juni 1957 war er als Gärtner in Tirschenreuth tätig. Als Reisebruder für die Steyler Zeitschriften ging er im Juli 1957 nach St. Johann/Blönried, wo er bis Januar 1960 blieb. Im Januar 1960 übernahm er die Zeitschriftenkanzlei in St. Paul/Wittlich-Wengerohr bis zur Zentralisierung im Jahr 1975. Ab 1962 übernahm er dort auch die Finanzbuchhaltung bis zur Ablösung durch Bruder Reiner Theißen SVD im Jahre 2001. Er erledigte als Hausmeister verschiedenste Aufgaben und half im Büro und bei Pfortendiensten mit. Stets war er beschäftigt: im Haus, in der Heizungsanlage und Wasserversorgung und in den Außenanlagen, machte Besorgungen in der Stadt und war immer bereit, dort anzupacken, wo es nötig war. Bis zur Schließung der Niederlassung St. Paul – was ihm und den dort lebenden Mitbrüdern nicht leicht fiel – hat er sich immer nützlich gemacht und dann die Zuweisung der Obern vom 22. Januar 2008 ins Seniorenheim in St. Wendel angenommen.

Bruder Jakob war sich immer bewusst, dass er wie der Sämann seine Aufgabe so gut wie möglich erfüllen musste, im Vertrauen auf Gott, der das Wachsen gibt. Beten und Arbeiten gehörten für ihn selbstverständlich zu seinem Tagesablauf. Darin war er sehr treu – bis ins hohe Alter hinein. Man fand ihn oft in der Kapelle beim stillen, aber auch gemeinsamen Gebet. Nun ist für ihn die Zeit der Ernte vollendet, seine Sehnsucht nach Gott und dem Himmel wird erfüllt.

Wir Steyler Missionare sind dankbar für das Leben und missionarische Wirken dieses Mitbruders und sein Lebens- und Glaubenszeugnis. Der Herr möge ihn nun in sein Reich aufnehmen.

Für die Steyler Missionare in St. Wendel
Pater Heinz Schneider SVD, Rektor

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