Wofür brennen wir?

Deutschland

25. Feb 2022

Zwei ganz persönliche Fragen: Was bewegt dich? und Wofür brennst du? Diese Fragen haben einige Steyler Mitbrüder beantwortet. Darin erkennen wir ihre Motivation und ihr Engagement.

Wofür brennen wir?

Unsere Schülerpraktikantin Olivia ist der Frage nachgegangen, was die Steyler Mitbrüder zurzeit am meisten beschäftigt und wofür sie im Leben “brennen”. Hier sind ihre Antworten:

Pater Christian Tauchner SVD: Ich bin sehr daran interessiert zu erfahren, was sich in unserer Welt abspielt, besonders im Hinblick darauf, was das mit Gott zu tun hat. Besonders die Entwicklungen, welche sich in Ost- und Mitteleuropa abspielen, interessieren mich, da diese nicht von vornherein religiös wirken, sondern eine unabhängige Dynamik entwickeln. Doch was spielt sich da im Hintergrund alles ab? Mit Corona beispielsweise entdecken wir, wie die Deutschen wirklich sind. Unsere angebliche Rationalität und Solidarität werden durch die Pandemie widerlegt. Mich treibt es immer wieder an, etwas Neues zu entdecken und immer mehr Weisheit dazuzugewinnen und dieses neu gewonnene Wissen dann mit den Menschen zu teilen. 

Pater Stanislaw Grodz SVD: Das Anthropos Institut bewegt mich zurzeit am meisten und der Versuch, dieses wieder etwas lebendiger zu machen. Wir sind nicht sehr aktiv als Institut und müssen mehr mit unserem Netzwerk zusammenarbeiten, dies möchte ich gerne ändern. Wir haben einige Schritte schon gemacht, wir führen viele Besprechungen und außerdem haben wir ein Buch zum 90-jährigen Bestehen des Instituts veröffentlicht, das kurz vor Weihnachten erschienen ist und das von Leuten weltweit geschrieben wurde. Außerdem haben wir eine Zoom Konferenz gemacht über das Institut, weitere sind bereits geplant.

Pater Josef SVD: Die schlimme Corona Lage in meiner Heimatstadt bewegt mich zurzeit sehr. Meine gesamte Familie, und auch viele andere Menschen leiden sehr unter der Pandemie, auch dass ich zurzeit nicht bei meiner Familie sein kann, um sie zu unterstützen beschäftigt mich sehr. Eigentlich bin hilflos in dieser ganzen Situation, allerdings telefoniere ich oft mit meiner Familie und leiste ihnen so Beistand und unterstütze sie, so gut ich kann.

Pater Agateus Ngala SVD: Ich arbeite hier in der Steyler Mission im Bereich der missionarischen Bewusstseinsbildung, aber ich helfe auch mit im Bereich vom Superior Delegatus, wo wir uns um unsere Mitbrüder kümmern. Wir helfen Mitbrüdern, die hierhergekommen sind und beispielsweise Hilfe bei der Benutzung von Handys und Laptops brauchen.
Früher hatten wir immer Möglichkeiten, in die Pfarreien zu gehen, z.B beim Steyler Wochenende, dort gab es immer viele Begegnungen mit Menschen vor Ort. Diese Begegnungsmöglichkeiten sind nun durch die Corona-Pandemie eingeschränkt. Da frage ich mich, wie wir darauf am besten reagieren müssen. Bei den Begegnungen mit den Menschen ist mir besonders der Austausch mit ihnen wichtig, wir Steyler Missionare kommen alle aus verschiedenen Ländern, so lernen wir viel über andere Sprachen und Kulturen, das zeigt mir nur, wie wichtig der Austausch doch ist.

Frater Phuc Tran SVD: Das Photographien und Filmen, bei dem ich versuche, Momente und Gefühle von Menschen einzufangen, um sie mitzufühlen, interessiert mich sehr. Lernen ist ein langer Prozess und beim Photographien endet es nie und durch Hilfe meiner Mitbrüder lerne ich immer weiter.

Peter Claver Narh SVD: Die Begegnung mit den Menschen, für die Menschen dazu sein und helfen zu können. In meinen Aufgabenbereichen sind Begegnungen mit Menschen schon unvermeidlich, diese sind mehr oder weniger lebendig. Es gibt unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Persönlichkeiten und Umgangsformen und es ist immer unterschiedlich, wie Menschen reagieren.
Ich muss immer trotz dieser Unterschiede versuchen, mit den Menschen im Dialog zu bleiben.
Wie kann man trotz der Pandemie immer noch Menschen begegnen?
In der Corona Zeit hat man immer wieder von Social-Distancing gesprochen. Doch ich finde diesen Ausdruck unpassend. Denn vielleicht herrscht ein physischer Abstand zwischen den Menschen, doch sozial sollten wir doch in diesen Zeiten noch enger mit anderen Menschen verbunden sein.
Das funktioniert nun auch auf andere Weisen, beispielsweise durch unsere technischen Möglichkeiten, so bleibe ich heutzutage mit den Menschen aus meinem Umfeld in Kontakt.
Das gibt mir das Gefühl, für meine Mitmenschen da zu sein, auch wenn es nicht physisch ist.
Ich glaube, ich kann jemanden auch das Gefühl geben, da zu sein, ohne physisch präsent zu sein.
Genauso wie ich physisch an einem Ort sein kann, aber geistig abwesend.

Text: Schulpraktikantin Olivia

Was uns Steyler Missionare momentan bewegt und schmerzhaft berührt, ist der Krieg in der Ukraine. Wir fühlen mit den Menschen und beten für sie, dass die Gewalt beendet wird und der Frieden wieder einkehrt.

Frieden

Liebender Gott,
fassungslos stehen wir
vor der Gewalt auf der Welt,
besonders in diesen Tagen
angesichts des Kriegsgeschehens
in der Ukraine.
Gib uns die Kraft,
denen in Solidarität beizustehen,
die leiden und die heute in Angst leben.
Gib Hoffnung all denen,
die in diesem Teil der Welt,
der uns so sehr am Herzen liegt,
nach Gerechtigkeit und Frieden suchen,
Sende deinen Heiligen Geist,
den Geist des Friedens,
damit er die Verantwortlichen der Völker
und alle Menschen leite.

Frere Alois, Taizè

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