+ Pater Josef Alt SVD

Deutschland

30. Aug 2022

Im Marienkrankenhaus in St. Wendel verstarb am 28.08.2022 gegen 18.00 Uhr unerwartet unser lieber Mitbruder, Pater Josef Alt SVD.

+  Pater Josef Alt SVD

Für uns alle unerwartet verstarb am Sonntag, dem 28. August - Fest des Heiligen Augustinus - gegen 18 Uhr, im Marienkrankenhaus in St. Wendel unser lieber Mitbruder Pater Josef Alt im Alter von 93 Jahren. Er wurde am 05. Juni 1929 als drittes von vier Kindern der Eheleute Johann Alt und Maria geb. König in Bubach/Saar geboren, am 9. 6. desselben Jahres dort getauft, empfing er die 1. Hl. Kommunion am 23. 4. 1938 und 14. 5. 1939 das Sakrament der Firmung. Nach dem Abschluss der Volksschule besuchte er die Missionsschule St. Wendel, wo ihm am 20. Juni 1951 das Zeugnis der Reife ausgestellt wurde. Von 1951 – 53 machte er in St. Augustin das Noviziat, legte dort am 1. Mai 1953 die Ersten und am 8. September 1957 die Ewigen Gelübde ab. Im Missionsseminar St. Augustin bei Bonn, Philosophisch-Theologische Hochschule der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, absolvierte er mit Erfolg die erforderlichen Studien und empfing am 21. 12. 1957 die Diakonenweihe und am 15. 5. 1958 die Priesterweihe durch Weihbischof W. Cleven. Seine Erstbestimmung erhielt er am 25. 9. 1958

zum Weiterstudium in Rom, welches er mit der Promotion zum DOCTOR IN HISTORIA ECCLESIASTICA über die „Entstehungs- und Textgeschichte der Konstitutionen der Gesellschaft des Göttlichen Wortes vom Jahre 1910“ erfolgreich abschloss.

Sein Novizenmeister schrieb einmal über ihn: „Frater Alt ist ein ernsthafter, strebsamer Mensch; immer ist er beschäftigt. Im religiösen Leben zeigt er gesunde Selbständigkeit.“ Diese Charaktermerkmale haben sich bei ihm durchgehalten, wobei die Ernsthaftigkeit durchaus mit einer gesunden Lebensfreude gepaart war. Josef wollte ursprünglich Weltpriester werden, aber durch den Kontakt mit der „Stadt Gottes“ wuchs in ihm der Wunsch und die Berufung, Missionar zu werden. Die Nähe von St. Wendel führten ihn dann auch ins Missionshaus der Steyler Missionare. Im Laufe der Ausbildung zeigte sich seine überdurchschnittliche Begabung, gepaart mit großem Fleiß. In seiner „Petitio Missionis“ äußerte er an erster Stelle den Wunsch, als Missionar in den Kongo zu gehen, als zweiten nach Südamerika. Als Aufgabengebiet stand bei ihm die Seelsorge an erster Stelle und dann die Arbeit in der Schule. Sein Präfekt bescheinigte ihm damals die Fähigkeit für ein Weiterstudium in Rom. Seine Begeisterung für Geschichte und ihre Hintergründe haben ihn immer beflügelt. Aber im Vergleich mit der Forschung und den Arbeiten von P. Bornemann hatte er Zweifel, ob er der geeignete Mann dafür sei. Die Akzeptanz seiner Arbeiten zu Arnold Janssen, Josef Freinademetz und anderen Steyler Themen beweisen aber, dass er mehr als geeignet war, die historischen Quellen aufzuarbeiten und ins Wort zu bringen. Dazu hat er unzählige Aufzeichnungen des Stifters Arnold Janssen und andere Dokumente der SVD bis in die letzte Zeit hin transkribiert und so der Nachwelt erhalten. Die Zusammenstellung von Aussprüchen des Stifters und der „Steyler Gedenktage“ für jeden Monat waren ebenfalls eine gute Darbietung dessen, was im Laufe der SVD-Geschichte in aller Welt geschehen war. Dabei blieb er stets kritisch, wenn er etwa schreibt: „Wie sehr historisches Denken bei so manchem Mitbruder mangelt, konnte ich gerade auf dem Kapitel feststellen. Ich fragte mich unwillkürlich: wozu die ganzen Forschungen und Publikationen?!, wenn sie nicht gelesen und umgesetzt werden.“ Bis in seine alten Tage hinein blieb er sich treu und selbstkritisch und war bereit, vor allem SVD-Themen aufzugreifen und den Mitbrüdern vorzustellen. Ungemein interessant. Er hat bis zuletzt handschriftliche Protokolle der Hauschronik übertragen. Seine angenehme Art, sein Humor, seine verlässliche Teilnahme an der gemeinsamen Liturgie, an den Zusammenkünften in der Kommunität, sein fester Platz beim gemeinsamen Grillen etwa im Innenhof und seine „Friedenspfeife“ waren ein Markenzeichen von ihn. Auch gegenüber unserem Personal war er stets höflich und aufmerksam.

Mit P. Josef Alt ist zudem ein Mitbruder von uns gegangen, der die SVD „von der Pike auf“ kannte und liebte, und dem es gelang, historische Daten mit dem Heute zu verknüpfen und andere zum kritischen Denken einzuladen.

Als Steyler Missionare in Deutschland, aber auch weltweit, danken wir P. Alt für sein Leben und Wirken im Dienst der weltweiten Missionsgesellschaft, die den Menschen den Einen, Heiligen und Dreifaltigen Gott nahebringen wollte und dies noch heute tut.

Für uns unerwartet und rasch ist er dem Ruf Gottes gefolgt und hat sich heimholen lassen. Er möge nun bei Gott die Erfüllung seines Lebens erfahren.

Den Auferstehungsgottesdienst für P. Josef Alt feiern wir am Donnerstag, dem 1. September, um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel. Im Anschluss daran findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.

Wir bitten darum, die aktuellen Corona-Vorschriften zu beachten.

Für die Steyler Missionare in St. Wendel
P. Heinz Schneider SVD, Rektor

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