Neue Wege der Mission heute

Deutschland

02. Nov 2022

Das Steyler Missionswissenschaftliche Institut wurde vor 60 Jahren gegründet. Bei den Planungen zur Gründung des Instituts Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre waren verschiedene Überlegungen angestellt worden.

Steyler Missionare planen den Band 112 der Studia-Reihe zur missionarischen Jüngerschaft - Seoul in Korea 2016.
Steyler Missionare planen den Band 112 der Studia-Reihe zur missionarischen Jüngerschaft - Seoul in Korea 2016.

Im Jahr 1961 wurde bei einem Treffen gesagt, dass es sich bei der zu gründenden Einrichtung um ein internationales Institut der SVD handeln solle, das in St. Augustin seinen Sitz hätte, das aber mit „Filialen“ in anderen Ländern zusammenarbeiten könne. „St. Augustin solle eine Koordinationsstelle aller Missiologen der Gesellschaft sein, über eine Fachbibliothek verfügen, durch eine regelmäßige Publikation den Kontakt zur Gesellschaft pflegen, eventuell einen Missionsdigest herausgeben u.a.m.“ (Karl Müller)

Als offizielles Gründungsjahr des Instituts wird 1962 angegeben, nachdem man sich 1961 auf einen Namen geeinigt hatte „Institutum Missiologicum Societatis Verbi Divini“. Mit der Veröffentlichung des ersten Bandes der Reihe „Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini“ gilt das Institut als gegründet. In seinem Vorwort zu diesem Band geht der damalige Generalsuperior, P. Johannes Schütte, auf den Zweck des Institutes ein: „... überall trifft der Missionar von heute auf eine Vielfalt von Fragen und Aufgaben, auf eine Vielschichtigkeit der Probleme und Schwierigkeiten, dass er sie ohne Hilfe von Spezialisten nicht mehr bewältigen kann...zudem ist heute der Missionar... so stark von organisatorischen, wirtschaftlichen und technischen Arbeiten beansprucht, dass ihm kaum noch Zeit und Kraft bleibt, die an ihn herantretenden Schwierigkeiten innerlich zu verarbeiten, für neuauftauchende Fragen und Situationen eine Lösung zu suchen. Er benötigt dringend die Hilfestellung von Männern der Wissenschaft, die sich in besonderer, intensiver Weise mit den Fragen und Aufgaben der heutigen Mission auseinandersetzen. Diese können Vergleiche mit anderen Missionen und Völkern, mit Lösungen unter anderen Gegebenheiten heranziehen, die Erfahrungen anderer Missionare auswerten, Erkenntnisse der Missionsgeschichte vermitteln, dem überbeanspruchten Missionar Situationen analysieren und Lösungen vorbereiten helfen.“.

Schon lange ist das Steyler Missionswissenschaftliche Institut in Sankt Augustin nicht mehr das einzige in der SVD, das sich mit Themen und Aufgaben von Mission befasst. In verschiedenen Teilen der Welt schauen Missionswissenschaftler auf Fragen, die das „Herz“ der SVD ausmachen oder berühren.

In diesen Tagen findet der von den St. Augustiner wissenschaftlichen Instituten organisierte Workshop zum Thema „Missio Dei“ mit internationalen Teilnehmenden statt. Im Programm heißt es: „Es scheint uns, dass wir als SVD in Europa (die Missionare) irgendwie in unseren Aufgaben und Pflichten festgefahren sind. Unsere anfangs gesetzten Ziele – Sensibilisierung für „Mission“ und Vorbereitung und Aussendung von Auslandsmissionaren – werden nicht mehr erfüllt (die Lokalkirche hat ein entsprechendes „Auslandsmission“-Bewusstsein erlangt – wir brauchen es nicht mehr zu stimulieren; inzwischen hat „Mission“ eine „schlechte Presse“ erworben und wird gemeinhin mit „kolonialer geistiger Unterdrückung“ in Verbindung gebracht, oder wenn es einen positiven Sinn behält, dann handelt es sich um Aktionen, die in ganz anderen Bereichen angesiedelt sind, also Militär-/Friedensmissionen; wir haben kaum Interessenten, die sich unserer Gesellschaft anschließen wollen). Heißt das: „Die Mission ist erfüllt“ und wir sind entbehrlich? ...“ Oder gibt es Alternativen, neue, andere Wege der Mission – hier bei uns in Europa und auch in anderen Teilen der Welt? Solche und ähnliche Fragen sind für die SVD zu existentiellen Fragen geworden, und das Missionswissenschaftliche Institut leistet einen Beitrag zur Beantwortung.

Jetzt braucht es noch unser Interesse und unsere Motivation, neue Wege zu gehen in Gottes Mission heute…

Pater Martin Üffing SVD

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