Maria – Mutter und Managerin

Deutschland

24. Jun 2022

Die Rolle der Mutter in der vietnamesischen Gesellschaft wurde auf die Rolle der Mutter Gottes übertragen. Daher wenden sich die Vietnamesen immer an Mutter Maria in allen schwierigen Lebenssituation.

Maria – Mutter und Managerin

In der vietnamesischen Kultur spielt die Mutter in der Familie eine äußerst wichtige Rolle. Die Arbeit wird in der Familie immer so verteilt: Der Vater ist für das Geldverdienen verantwortlich, um die finanzielle Sicherheit der Familie zu gewährleisten und wichtige Entscheidungen für die Familie zu treffen, während die Mutter die Managerin aller anderen Dinge in der Familie ist, wie z.B. Einkaufen, Kochen, Waschen usw.

Wenn die Kinder etwas von ihrem Vater brauchen oder um etwas bitten wollen, gehen sie niemals direkt zum Vater, sondern flüstern der Mutter zu, was sie wollen, und die Mutter wird ihre Wünsche an den Vater weitergeben. Und irgendwie und irgendwann bekommen die Kinder das, was sie sich wünschen. Oder selbst wenn sie von ihren Vätern gezüchtigt werden (in der vietnamesischen Kultur dürfen Eltern ihre Kinder zum Zwecke der Erziehung bis zu einem gewissen Grad strafen), wissen sie sofort, wohin sie gehen sollen (und in diesem Fall ist die Mutter immer die beste Lösung für sie), um Hilfe zu bitten, und dadurch werden sie vom Vater nicht bestraft oder weniger bestraft. Daher neigen die meisten Kinder in vietnamesischen Familien dazu, näher bei ihrer Mutter zu sein und ihren Müttern mehr Aufmerksamkeit zu schenken, weil sie wissen, dass sie das, was sie brauchen, immer von ihrer Mutter erhalten werden.

Mutter Gottes
Mutter Gottes

Vor einem solchen kulturellen Hintergrund erkannten westliche Missionare, als sie zur Mission nach Vietnam kamen, dass ihre Missionsarbeit nirgendwo hinführte, wenn sie nicht speziell das Bild der Mutter förderten, bzw. die Marienverehrung in der Kirche förderten. Es war die beste Methode, deren Anwendung der römisch-katholischen Kirche zu vielen Erfolgen in der Missionsarbeit in Vietnam verholfen hat. Das Bild von Mutter Maria im vietnamesischen Denken wird als ein Symbol für Liebe, Fürsorge, Betreuung und Toleranz betrachtet. Die Gläubigen müssen nicht in die Kirche gehen oder zu Gott beten, aber sie müssen unbedingt den Rosenkranz beten oder ständig direkt mit Maria als ihrer Mutter reden. Sie glauben fest daran, dass sie durch die Fürsprache ihrer Mutter bekommen, was sie verlangen und wollen, und sogar eine „Fahrkarte“ oder „Eintrittskarte“ in den Himmel erhalten können.

Daher wenden sich die Vietnamesen immer an Mutter Maria, egal, wo sie leben oder in welcher schwierigen Lebenssituation sie sich befinden. Sie zeigen ihre Hingabe an die Mutter Maria durch viele verschiedene Formen wie das gemeinsame Beten vor ihr, das Überreichen von Blumen oder das gemeinsame Rosenkranzgebet, besonders wenn zwei wichtige Monate im Jahr kommen, nämlich der Marienmonat (Mai) oder der Rosenkranzmonat (Oktober). Bei diesen wesentlichen Anlässen wenden sich Kinder aus dem ganzen Land an die Mutter Maria, um ihre Dankbarkeit auszudrücken.

Das ist auch die Frömmigkeit, die die Kinder in der von Pater Tuan Ho geleiteten Seelsorgegruppe „Kinder des Heiligen Antonius“ der Mutter Maria, Mutter Gottes, der Kirche und jedem einzelnen Menschen mit dem Slogan vermitteln möchten: In diesem besonderen Monat werden wir, Kinder der Mutter Maria, die Marienverehrung durch das fleißige Beten des Rosenkranzes fördern und unsere persönlichen wie auch die großen Anliegen der Welt vor sie tragen.

Text und Fotos: Phuc

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