Kommunikation ist alles

Deutschland

08. Jul 2022

Pater Václav Mucha SVD arbeitet schon seit drei Jahren als Koordinator für Kommunikation in der deutschen Provinz der Steyler Missionare. In einem Interview gibt er einen Einblick in seine Tätigkeit.

Kommunikation ist alles

Nachdem er zehn Jahre lang im Projekt MaZ (Missionar/-in auf Zeit) engagiert war, wurde Pater Václav Mucha SVD zum 01. September 2016 mit der Aufgabe „Koordinator für Kommunikation“ der deutschen Provinz beauftragt. Über seine Erfahrungen und Ziele im Bereich der Kommunikation berichtet er uns hier.

Sie sind seit sechs Jahren „Koordinator für Kommunikation“ der Deutschen Provinz der SVD. Was bedeutet das genau und welche Aufgaben haben Sie in dieser Funktion?
Allgemein gesehen, ist Kommunikation das A und O einer gut funktionierenden Gesellschaft oder Ordensgemeinschaft. Alles Leben ist auf Kommunikation ausgerichtet. Dass ich von der deutschen SVD-Provinz mit dieser Aufgabe betraut wurde, ist in gewissem Sinn eine Wunscherfüllung. Meine Aufgabe besteht darin, die Kommunikation nach innen und nach außen zu gestalten. Nach innen sind es die Mitbrüder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freunde, Förderer und Partner. Nach außen sind es die Pressestellen und die gesamte Öffentlichkeit, wie zuletzt beim Katholikentag. Als Medien der Kommunikation nutzen wir vor allem die Homepage der Steyler Missionare, die monatlichen Nachrichten aus der deutschen SVD-Provinz, „Steyler aktuell“, die Berichterstattung und Presseveröffentlichungen über Aktivitäten und Ereignisse der SVD in Deutschland, sowie die sozialen Medien, die ich regelmäßig auf dem neuesten Stand halte. Auch auf der Ebene der Orden in Deutschland tauschen wir PR-Leute uns in der DOK-Arbeitsgruppe Kommunikation aus.

Haben Sie einen Schwerpunkt, eine Lieblingsaufgabe?
Fotografieren und Filmen war schon immer mein Hobby. Es freut mich sehr, dass ich nun mein Hobby im Bereich der Kommunikation ausleben und realisieren darf. Das Erstellen und Zusammenschneiden von Bildern, Filmsequenzen, Interviews und Musik zu einem Filmprojekt ist für mich wie ein Gebet oder eine Meditation. Diese Arbeit ist sehr kreativ, manchmal auch spirituell und mit Sicherheit sehr sinnvoll. In Zusammenarbeit mit Dr. Anton Deutschmann und Max Kronawitter von steyl-medien habe ich auch Gelegenheit, an der Produktion von Filmen der steyl-medien mitzuwirken. Das macht mir wirklich sehr viel Freude und sehr viel Spaß. Aber auch die monatliche Gestaltung von „Steyler aktuell“, die wir beide gemeinsam planen, finde ich bereichernd. Der Schwerpunkt liegt grundsätzlich bei allen Medien darin, informativ, kreativ, spirituell und aktuell die Menschen mit einer guten Botschaft zu erreichen. Vor allem das Internet betrachte ich als das größte Missionsgebiet, wo wir Steyler Missionare nicht fehlen dürfen.

grenzenlos
Lebensweisen

Wie sollte eine Ordensgemeinschaft kommunizieren?
Wenn ich an uns als Gesellschaft des Göttlichen Wortes denke, dann erlaube ich mir zu behaupten, dass Kommunikation zu unserer DNA gehört. Als Steyler Missionare sind wir nicht nur berufen, sondern auch beauftragt, Kommunikation zu gestalten und vor allem den Menschen das WORT in verständlicher Sprache zu verkünden, damit sie auch etwas davon haben. Oft benützen wir zum Beispiel in der Liturgie und in der Verkündigung eine Sprache, die niemand mehr versteht. Das betrachte ich als eine der wichtigsten Aufgaben unserer Ordensgemeinschaft, uns der heutigen Zeit anzupassen und kreative Ideen zu finden, um zeitgemäß zu kommunizieren.

Sie bieten Praktika im Bereich der Kommunikation für Schüler/-innen und Student/-innen an. Was können die jungen Leute dabei lernen?
Ich habe in meiner Steyler-Karriere noch nie so richtig in einer Gemeinde gearbeitet. Ich war fast immer in der Kinder- und Jugendpastoral tätig. Meine glücklichste Erinnerung ist bis heute die Zeit der Betreuung der MaZ (Missionarinnen und Missionare auf Zeit). Darum freut es mich sehr, dass ich heute jungen Menschen eine Chance geben kann, bei uns Praktika im Bereich der Kommunikation zu absolvieren. Was die jungen Menschen bei mir lernen können, ist alles, was ich selber gut kann. Ich gebe ihnen viele Tipps, wie sie mit unserer Foto- und Filmausstattung umgehen können – und wir sind mit gutem Werkzeug ausgestattet. Darüber hinaus lernen sie alle Programme kennen, mit denen wir arbeiten wie zum Beispiel Foto-Shop, InDesign, Premiere-Pro, Audition usw. Sie bekommen Gelegenheit, eigene Projekte zu realisieren, zu filmen, zu schneiden, Regie zu führen, zu schreiben, Interviews zu machen und die selbst gestalteten Produkte für die Öffentlichkeit auf verschiedenen Plattformen wie zum Beispiel YouTube, Instagram, Facebook, den Homepages und TV-Sendern zu veröffentlichen. Das ist eine Menge, was sie bei uns lernen können.

Martinsaktion
Live-Übertragung der Priesterweihe

Haben Sie Ideen für die Zukunft? Was wären Ihre besonderen Wünsche?
Wenn ich meine Aufgabe als Koordinator für Kommunikation selbstkritisch betrachte, dann erkenne ich tatsächlich Aspekte, die verbesserungsbedürftig wären. Die Entwicklung der Medien ist rasant und die technischen Geräte bieten immer mehr Möglichkeiten. Früher mussten ganze Strukturen eingerichtet werden, um gute mediale Präsenz zu garantierten, heute kann das fast jeder von uns. Mit einem guten Handy kann ich Fotograf, Kameramann, Regisseur, Moderator, Pressereferent und alles, was damit zusammenhängt, sein. Ich beobachte eine starke Kreativität unter den Mitbrüdern in den Gemeinschaften und auch in der Pastoral. Es werden Filme produziert, Podcasts gemacht, Live-Sendungen übertragen mit Angeboten von Gottesdiensten, Andachten, Anbetungen, Katechesen usw. Das freut mich, aber ich sehe darin auch eine große Herausforderung, diese Kreativität und das Engagement der einzelnen Mitbrüder zu einem gemeinsamen Auftritt der Kommunikation der Steyler Missionare zu koordinieren und zu bündeln. Damit verknüpfe ich auch einen Wunsch für die Zukunft. Ich wünsche mir eine gemeinschaftliche Anstrengung zur Koordination der Kommunikation, damit die Öffentlichkeit die Steyler Missionare als eine missionarische Ordensgemeinschaft erkennt, wahrnimmt und sich begeistern lässt von einem gemeinsamen medialen Auftritt. Das ist eine Herausforderung, bei der alle kreativen Mediengestalter mitwirken müssten. Ich würde mir wünschen, dass jemand aus den eigenen Reihen oder jemand von außen, sich angesprochen fühlt, diese Aufgabe mit anzupacken.

Interview: Renate Breuer
Fotos: Phúc Anthony SVD

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