Das Wort ist Kommunikation

Deutschland

01. Jul 2022

„Kommunikation ist zutiefst Selbstmitteilung in Liebe. Sie gehört zu den notwendigen Grundhaltungen eines Missionars des Göttlichen Wortes…“, heißt es in den Konstitutionen der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Ko 115).

Das Wort ist Kommunikation

Es steht ja schon in unserem Namen: das Wort (das in Jesus Mensch geworden ist – siehe Prolog des Johannesevangeliums) muss gesprochen, geschrieben, weitergegeben, ja, gelebt werden, um wirklich von Bedeutung zu sein. Das Wort ist Kommunikation.

In der Kommunikationswissenschaft wird Kommunikation als der Austausch von Informationen zwischen einem Sender und einem oder mehreren Empfängern bzw. zwei oder mehreren Personen definiert; dabei kann jeder gleichzeitig sowohl Sender als auch Empfänger sein. Es gibt verschiedene Arten der Kommunikation: die verbale (Sprache, Worte…); die paraverbale (Tonfall, Lautstärke…) oder die nonverbale (Gestik, Mimik…), und irgendwie kommunizieren wir immer. Kommunikation geschieht in alltäglichen Begegnungen, durch Medien, soziale Kommunikationsmittel, usw. Das Thema Kommunikation spielt seit den Anfängen unserer Ordensgemeinschaft eine wichtige Rolle. Unser Gründer, Arnold Janssen, war sich in seiner Zeit der zentralen Bedeutung der Kommunikation auch für sein Missionswerk bewusst, und er machte sich seine eigenen Fähigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen und vor allem auch das wichtigste Kommunikationsmittel seiner Zeit, die Presse, zunutze. Durch seine Zeitschrift Der kleine Herz-Jesu-Bote gelang es ihm, sein Missionsideal zu verbreiten, Mitarbeiter heranzuziehen, und Geldmittel für seine neue Gründung zu beschaffen.

Er wusste aber auch, dass Kommunikation nicht nur auf die Massenmedien beschränkt bleiben darf. Vieles weist auf die Bedeutung hin, die Arnold Janssen der Kommunikation zwischen Personen, Gruppen, und Kulturen beimaß: seine persönlichen Kontakte mit den ersten Mitbrüdern und mit den Mit-Gründerinnen der beiden Heilig-Geist-Kongregationen; seine zahlreichen Briefe an die Missionare in fremden Ländern; das System der Reisebrüder die von Tür zu Tür gingen um Zeitschriften zu verkaufen und dadurch auch dauernde Kontakte aufbauten; auch die Förderung anthropologischer, ethnologischer, und linguistischer Studien, - alles im Dienste der Mission.

Seit der Zeit des Gründers hat es gewaltige Entwicklungen auf dem Gebiet der Kommunikationsmittel gegeben, und inzwischen ist es möglich, zu jeder Zeit mit Menschen in allen Teilen der Welt in Wort und Bild zu kommunizieren. Unendlich viele (wahre und falsche) Informationen stehen immer und überall zur Verfügung, und es gilt zu unterscheiden und auszuwählen. Diese Fortschritte erleichtern vieles im Leben, bringen aber auch die Gefahr der Oberflächlichkeit mit sich. Ich beobachtete eine Gruppe von fünf Menschen, die sich in einem Restaurant an einen Tisch setzten. Sobald sie saßen, holte jede(r) sein Smartphone raus, und man kommunizierte mit anderen, die nicht anwesend waren… Kommunikation heute kann also dazu führen, dass man denen nahe ist, die weit weg sind und weit weg von denen, die neben einem sitzen…

Gegenwärtig scheint es keine Grenzen der Kommunikation mehr zu geben, und gerade deshalb haben wir auf Inhalte zu schauen. Als Missionare der Gesellschaft des Göttlichen Wortes wollen wir gerade dieses Wort weitergeben. Dafür gibt es viele Wege – durch Worte und Bilder, durch Taten und Leben, verbal, paraverbal oder nonverbal… Gelingt uns das?

Pater Martin Üffing SVD

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