Brücke zu China und seiner Kirche

Deutschland

09. Jun 2022

Seit 34 Jahren ist das China-Zentrum als Dialog- und Kontaktstelle für die China-Arbeit in der deutschen Kirche tätig.

Brücke zu China und seiner Kirche

Seit seiner Gründung 1988 sind auch katholische Hilfswerke und Orden in Österreich, der Schweiz und Italien dazugekommen. Heute haben wir 27 vor allem institutionelle Mitglieder, wobei die Steyler mit insgesamt vier Direktoren, mehreren Provinzen und der Missionsprokur von Anfang an die Arbeit finanziell und mit großem Engagement begleitet und vorangetrieben haben.

Das China-Zentrum wurde gegründet, als nach Ende der Kulturrevolution direkte Kontakte nach China wieder möglich wurden: die Hilfswerke förderten allmählich Projekte in China, die missionierenden Orden nahmen verlorengegangene Verbindungen wieder auf. Mit dem China-Zentrum wurde eine Brücke zu China und seinen Kirchen und Religionen geschaffen. Ganz bewusst wurde Sankt Augustin gewählt, von den Steylern ging die Gründung aus, hier gibt es seit 1972 das sinologische Forschungsinstitut Monumenta Serica.

Unsere Hauptsäule ist die Informations- und Bewusstseinsbildung. Wir möchten kompetent und sachlich zu den Themen Kirchen, vor allem katholische Kirche, Religionspolitik und der Situation der anderen Religionen in China berichten. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf dem heutigen China. Großen Anklang finden unsere beiden Zeitschriften China heute. Informationen über Religion und Christentum im chinesischen Raum und das englischsprachige Online-Journal Religions & Christianity in Today’s China.

Die katholische Delegation inmitten einer chinesischen Gemeinde.
Zeichen schreiben beim Klosterfest in Sankt Augustin.

Von Anfang an haben wir bewusst Kontakte zu beiden Seiten der katholischen Kirche in China gesucht: der offiziellen Kirche und der Kirche im Untergrund. Mehrere Hundert Delegationen haben wir hier bei uns betreut und viele Kirchenleute nach China begleitet. Das China-Zentrum wurde im Laufe der Jahre in China bekannt. Jährlich rufen wir zum Weltgebetstag für die Katholiken in China am 24. Mai auf. Kontakte bestehen selbstverständlich auch nach Taiwan, Hongkong und Macau.

Seit Mitte der 1990er Jahre haben wir ein theologisches Programm zur Aus- und Fortbildung junger chinesischer Priester, Schwestern und Seminaristen. Knapp 100 junge Leute haben an der früheren Philosophisch-Theologischen Hochschule in Sankt Augustin, aber auch an anderen Hochschulen studiert. Viele Steyler Mitbrüder haben sie in dieser Zeit sprachlich begleitet. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat sind sie für neue Aufgaben in den Seminaren, Diözesen und Konventen gerüstet.

Die Arbeit des China-Zentrums ist vielfältig und lebendig. Dazu gehören neben jährlichen Chinesisch-deutschen Studententreffen, der Jahresakademie zu gesellschaftspolitischen Fragen, Europäischen Katholischen China Konferenzen, der Vermittlung von Projekten an Hilfswerke, Diözesen und Orden aber auch ganz konkrete Anfragen: Wo kann ich in China in die Kirche gehen? Wie kann ich einen chinesischen Priester unterstützen? Wie finde ich Material zu einem bestimmten Chinamissionar u.v.m. Acht Mitarbeitende schlagen täglich die Brücke zu China: darunter Pater Martin Welling SVD als Direktor sowie der frühere Direktor P. Anton Weber SVD und Bruder Heinz Günter Kleist SVD als ehrenamtliche Mitarbeiter. Zum Team gehören zudem die Sinologin Katharina Wenzel-Teuber, die Diplom-Übersetzerinnen Katharina Feith und Eveline Warode, der China-Regionalwissenschaftler Jan Kwee sowie im Sekretariat Ketty Nguyen, Master in International Business. Dass alle seit mindestens 10 Jahren mit dabei sind, zeugt von dem spannenden und interessanten Tätigkeitsfeld des China-Zentrums.

Text: Katharina Feith
Fotos: Archiv China-Zentrum
Homepage

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen