Johannes Wölfel SVD (1931 – 2020)

04. Feb 2020

Pater Johannes Wölfel SVD verstarb am 4. Februar 2020 im Wendelinusheim. Der Auferstehungsgottesdienst findet am Samstag, 8. Februar, um 10.30 Uhr in St. Wendel statt.

Pater Johannes Wölfel SVD

*19.01.1931 – †… 04.02.2020


Johannes wurde am 19. Januar 1931 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Sebastian in dem kleinen Dorf Kirchenbirkig, heute Pottenstein, in Oberfranken als Sohn des Ehepaares Johann Wölfel und Kunigunda, geb. Dümler, geboren. Die Familie besaß eine kleine Landwirtschaft. Das Elternhaus war geprägt von einem streng religiösen Geist. Die Mutter war eine tieffromme Frau, die bereits im Alter von 49 Jahren verstarb.

Durch die Hilfe seines Heimatpfarrers Jakob konnte Johannes ab dem 01.09.1942 das Neue Gymnasium in Bamberg besuchen. Das war für ihn ein außerordentliches Privileg, denn der Vater hätte die Kosten nicht tragen können. Ab 1943 war Johannes Zögling im Knabenseminar Ottonianum der Erzdiözese Bamberg. Er selbst schrieb: „Ohne diese Gemeinschaft wäre ich niemals Priester geworden.“

In Bamberg machte er die Bekanntschaft seines späteren Mitbruders Josef Zapf, der seinerzeit in Bamberg ebenfalls Abitur machte. Durch ihn wurde er auf die Steyler Missionare aufmerksam und, nachdem er 1951 das Abitur gemacht hatte, trat er in St. Augustin in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes ein, denn eigentlich wollte er schon seit frühester Kindheit Missionar werden. Nach dem Noviziat legte er am 01. Mai 1953 in St. Augustin die Erstprofess ab und begann das Philosophie- und Theologiestudium. Am 08. September 1957 legte er die Ewigen Gelübde ab. Am 15. Mai 1958 wurde er in St. Augustin zum Priester geweiht und anschließend absolvierte er sein Pastorales Jahr in München.


Missionserfahrung in Papua Neuguinea

Die Erstbestimmung erhielt er eigentlich für die Insel Timor/Indonesien. Da jedoch das Einreisevisum abgelehnt wurde, bekam er die Umbestimmung für Papua-Neuguinea, was auch sein Wunschziel war. Er wurde in die höchstgelegene – damals 9000 Katholiken zählende – Bergpfarrei Denglagu in der Diözese Goroka (heute Diözese Kundiawa) geschickt. Nach knapp zwei Jahren wurde er bereits Pfarrer. Insgesamt arbeitete er sieben Jahre in Papua-Neuguinea, die für ihn, wie er selbst schrieb, die glücklichsten und erfülltesten Jahre seines Lebens waren. Eigentlich wollte er dort leben und sterben.

Es kam jedoch anders: 1967 wurde er als Delegierter für das Generalkapitel in Rom gewählt. Wie vom Blitz aus heiterem Himmel getroffen, wurde er zum Generalrat gewählt. Dies bedeutete, dass er die nächsten fünf Jahre in Rom verbrachte. Nach Beendigung seiner Arbeit als Generalrat bekam er die Ernennung zum Vizerektor des Päpstlichen Petruskollegs auf dem Gianicolo (Rom). Ein Jahr später übernahm er die Leitung bis 1983. Die Arbeit als Wegbegleiter von so vielen jungen Priestern aus der ganzen Welt haben ihn wohl gefordert, aber auch glücklich gemacht.


Novizenmeister und geistlicher Begleiter in Deutschland

Nach zehn Jahren in Rom wurde er nach Deutschland gerufen, um im Missionshaus St. Paul in Wengerohr an der Mosel die Aufgabe des Novizenmeisters zu übernehmen. Bis 1989 begleitete er viele junge Männer auf ihrem Weg in die Zukunft. 1989 wurde er nach Ingolstadt/Bayern versetzt, wo er insbesondere als Exerzitienmeister arbeitete. Da “Not am Mann“ war, übernahm er erneut die Aufgabe des Novizenmeisters in St. Paul von 1995 bis 1999. Anschließend kehrte er nach Bayern, aber diesmal in die Oberpfalz, zurück, um dort in der Seelsorge im Krankenhaus von Tirschenreuth zu arbeiten. In dieser Zeit lebte er in der Steyler Gemeinschaft des Missionshauses St. Peter.

Am 01.10.2007 wechselte er erneut die Stelle und wurde Hausgeistlicher bei den Armen Schulschwestern in Bad Tölz. Gleichzeitig half er in der Filiale Ellbach aus.


In St. Wendel

Mit Vollendung seines 85. Lebensjahres entschied sich Pater Wölfel 2016, in das Wendelinusheim der Steyler Missionare in St. Wendel zu übersiedeln, um dort in seinen wohlverdienten Ruhestand zu treten.

Vor wenigen Wochen bemerkte man bei Pater Wölfel eine Veränderung des Allgemeinzustandes. Nach einem Krankenhausaufenthalt wurde bei ihm eine bösartige Krankheit diagnostiziert, von der er sich nicht mehr erholen konnte. Er verlor stetig an Kräften und war in den letzten Wochen auch ans Bett gefesselt. In der Frühe des 04. Februar verstarb er friedlich.

Pater Wölfel hatte ein bewegtes Leben, in dem er – wie er selbst sagte – viele herzensgute Menschen hat kennenlernen dürfen und denen er oftmals selbst eine große Stütze und Hilfe war. Er schrieb: „Ich kann nur staunen über Gottes verschlungene Wege, danken für so viel Gutes und felsenfest darauf hoffen, dass der Herr auch aus Bruchstücken und Scherben Sinnvolles für sein Reich zusammenzufügen vermag.“

Pater Wölfel war ein von vielen Menschen hochgeschätzter, frommer Priester, Missionar und Ordensmann. Wir Steyler Missionare danken Gott von Herzen für das Leben dieses Mitbruders und hoffen zuversichtlich, dass er nun die Fülle seines Lebens in Gott erfahren darf.

Im Auferstehungsgottesdienst, den wir am Samstag, 8. Februar 2020, um 10.30 Uhr in der Missionshauskirche feiern, verabschieden wir uns von Pater Wölfel; anschließend geleiten wir ihn zu seiner letzten Ruhestätte auf unserem Klosterfriedhof.

 

 

St. Wendel, 05. Februar 2020

Stefan Theobald svd
Leiter des Wendelinusheimes


Zur Vita.


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