Konkubinen, Kriegskunst und Tempelglocken – neue Einblicke in die chinesische Kultur

21. Jan 2020

Der Band 67 (2019) der Steyler Zeitschrift Monumenta Serica ist jetzt komplett erschienen, in zwei Teilbänden im Juni und Dezember.

In einer Sondersektion versammelt der erste Teilband die Beiträge eines 2017 in Paris veranstalteten Workshops zur chinesischen Geschichtsschreibung. Sie befassen sich mit einem bedeutenden, aber noch wenig erforschten Werk aus dem 5. Jahrhundert, dem Buch der Späteren Han (Hou Hanshu). Außerdem entwerfen die Artikel ein Bild der in diesem Geschichtswerk beschriebenen Epoche der Späteren Han (25 bis 220 n.Chr.), z.B. der Rolle von Frauen als Kaiserinnen, Konkubinen, Ehefrauen und Mütter.

Neuerscheinung im Institut Monumenta SericaDer zweite Teilband ist wie gewohnt thematisch sehr breit aufgestellt: In einem Artikel geht es z.B. um die Frage, ob ein bekanntes Zitat aus dem chinesischen Klassiker der Kriegskunst Sunzi (5. Jh. v.Chr.) tatsächlich eine defensive oder gar pazifistische Einstellung zum Krieg belegt, wie bisher weithin angenommen wurde. Ein anderer Beitrag analysiert anhand von Inschriften, welche Rolle Tempelglocken in der Kommunikation für buddhistische Mönche und Laien während der Song-Zeit (960–1279) spielten. Wie die Zeichnungen von chinesischen Landschaften und Alltagsszenen, die der Brite William Alexander während der berühmten Gesandtschaftsreise von Lord Macartney 1793 nach China anfertigte, zu dem weitgehend negativen Chinabild des Westens im 19. Jahrhundert beitrugen, wird in einem weiteren Artikel thematisiert.

Die Ausgabe von Monumenta Serica umfasst insgesamt 15 Artikel zu Themen aus Geschichte und Geschichtsschreibung, Astronomie, Militärgeschichte, Buddhismus, Sprachwissenschaft und dem Chinabild des Westens. Außerdem enthält der Band Nachrufe, bibliographische Notizen und 23 Buchrezensionen. Die meisten Beiträge sind in englischer Sprache verfasst.

Die kompletten Inhaltsverzeichnisse von Band 67 sind unter den folgenden Links einsehbar:

Inhaltsverzeichnis Band 67, Heft 1

Inhaltsverzeichnis Band 67, Heft 2


Monumenta Serica. Journal of Oriental Studies Bd. 67 (2019). Institut Monumenta Serica, Sankt Augustin 2019. 577 S., Abb. ISSN 0254-9948

Monumenta Serica ist sowohl in elektronischer als auch in gedruckter Form bei dem englischen Verlag Taylor & Francis erhältlich.

Preise und Bestellung

Text: Barbara Hoster

Über das Institut

Das Institut Monumenta Serica ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Steyler Missionare zur Erforschung der chinesischen Kultur, von Archäologie über Geschichte, Kunst, Literatur, Philosophie, Religion und Sprache. Neben der Zeitschrift Monumenta Serica – Journal of Oriental Studies gibt das Institut auch zwei Buchreihen heraus, die Monumenta Serica Monograph Series und die Collectanea Serica. Das Institut blickt auf eine mehr als achtzigjährige Geschichte zurück. Die Zeitschrift Monumenta Serica wurde 1935 an der Katholischen Fu Jen Universität in Peking gegründet. Nach weiteren Stationen in Nagoya, Tokyo und Los Angeles sind Redaktion und Bibliothek seit 1972 in Sankt Augustin auf dem Campus der Steyler Missionare angesiedelt. Die Präsenzbibliothek des Instituts steht auch Besuchern offen und umfasst ca. 100.000 Bände an Büchern und Zeitschriften in chinesischer, japanischer und westlichen Sprachen.

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