Hermann-Josef Gems SVD (1939 – 2020)

23. Jan 2020

Der Steyler Missionar Hermann-Josef Gems verstarb am 22. Januar im Wendeliniusheim. Der Auferstehungsgottesdienst findet am 27. Januar um 14.30 Uhr in Sankt Wendel statt.

Bruder Hermann-Josef Gems (1939 – 2020) verstarb am Abend des 22. Januar um 21.40 Uhr im Wendelinusheim in St. Wendel.

Den Auferstehungsgottesdienst für Bruder Gems feiern wir am kommenden Montag, 27.01.2020 um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel feiern. Anschließend findet die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof statt.


Bruder Hermann-Josef Gems SVD

(28.05.1939 – 22.01.2020)


Hermann-Josef Gems wurde am 28. Mai 1939 in Berlin-Steglitz als Sohn des Ehepaares Paul Gems und Gertrud geb. Kirsten geboren. Er wuchs mit zwei Brüdern und einer Schwester in einer praktizierenden christlichen Familie auf. Von 1946 bis 1954 besuchte er die Grundschule und erlernte danach den Beruf des Zimmermanns. Nach Abschluss der Ausbildung wurde er von der Firma übernommen. Nach einem Jahr jedoch entschloss er sich zu seinem in Kanada lebenden Bruder Klaus zu ziehen. Mit dem Schiff ging es in die neue Welt. Zunächst arbeitete er als Gelegenheitsarbeiter in seinem Beruf, später fest angestellt in einer großen Bäckerei. Von der Mutter gerufen kehrte er nach Berlin zurück, wo er von 1957 bis 1963 bei der großen Baufirma Wayss & Freytag AG arbeitete.


Der Weg nach Papua-Neuguinea

Die Sehnsucht zur Ferne steckte in ihm und, durch die Steyler Zeitschrift „Stadt Gottes“ angeregt, bewarb er sich in Steyl als Missionsbruder und wurde 1965 aufgenommen. Nach dem zweijährigen Noviziat legte er an Allerheiligen 1967 die Ersten Gelübde ab. Bis zur Ablegung der Ewigen Gelübde am 01. November 1970 arbeitete er meist als Dachdecker im großen „Klosterdorf“. Anschließend beorderte man in nach Nemi bei Rom, um dort im Baubüro der Steyler Missionare tätig zu sein.

Bereits nach 15 Monaten erfüllte sich sein Wunsch und man entsandte ihn in die Mission nach Papua-Neuguinea. Nach dem Erlernen der Pidgin-Sprache wurde er für die Diözese Goroka bestimmt. Dort arbeitete er zunächst in Kondiu beim Aufbau einer Mädchenschule mit, dann ging es weiter nach Denglagu, wo er beim Aufbau einer Kirche half, und ansonsten ein „Mädchen für alles“ war, wie eigentlich sein ganzes Leben lang. Ständig mussten neue Gebäude errichtet, alte Gebäude instandgehalten und repariert werden. In Kundiawa baute er an einem großen Gemeindehaus mit, in Neragaima an einem Krankenhaus. Dort erlebte er auch blutige Stammeskämpfe der dort ansässigen Stämme hautnah mit. 1982 wurde die Diözese Kundiawa von der Diözese Goroka abgetrennt – Bruder Hermann gehörte nun zur neuen Diözese. In Mingende übernahm er 1989 die Betreuung der dortigen Viehherde und kümmerte sich außerdem um den Kaufladen der Mission. Diese Arbeiten tat er noch zusätzlich zu den üblichen Instandhaltungsarbeiten an Gebäuden und Anlagen der Mission.


Schwindende Gesundheit

Die vielen Reisen über die oft so schwierigen Straßen setzten seiner Gesundheit zu. So zwangen ihn diese gesundheitlichen Probleme in den Jahren 2014/2015 zum ersten Mal zu einem längeren Aufenthalt in Deutschland. Im März 2017 musste er erneut krank nach Deutschland zurückkehren. Eigentlich wollte er erneut in seine zweite Heimat Papua-Neuguinea zurückkehren, doch mit der Zeit sah er ein, dass dies wohl nicht mehr möglich sein würde. Zunächst verbrachte er zwölf Monate auf der Krankenabteilung des Missionspriesterseminars in Sankt Augustin und musste etliche Untersuchungen, Therapien und wochenlange Aufenthalte in Krankenhäusern über sich ergehen lassen. Im April 2018 fiel endgültig die Entscheidung, nicht wieder nach Papua-Neuguinea zurückzukehren.

Zu Beginn des Jahres 2019 siedelte er nach St. Wendel in das Wendelinusheim der Steyler Missionare um. Es dauerte nicht lange, da hatte er sich eingewöhnt, denn viele der dort lebenden Mitbrüder kannte er von früher. Gerne machte er sich auch hier noch nützlich und half am Morgen immer, den Speisesaal mit aufzuräumen.

In den letzten Wochen machten sich äußere Zeichen seiner Krankheit bemerkbar; so nahm er an Gewicht ab und klagte auch über Müdigkeit. Die Ärzte wiesen ihn zur Abklärung seiner gesundheitlichen Probleme in die Klinik ein. Hier erhielt er nach wenigen Tagen die Diagnose „Blutkrebs“. Die Ärzte klärten ihn sehr sorgfältig auf, worauf er sich entschloss, keine schmerzlichen, lebensverlängernden Therapien mehr zu beginnen. Er wollte nur noch nach St. Wendel zurückkehren. Am Montagabend, 20.01.2020 kehrte er ins Wendelinusheim zurück. Am Mittwochabend gegen 21.40 Uhr verstarb er friedlich.

Alle, die Bruder Gems kannten, sagen von ihm, dass er ein liebenswerter und sehr humorvoller Mensch gewesen ist. An uns ist es, Gott für diesen Menschen zu danken – zu danken für all das Gute, dass er so vielen Menschen hat schenken können. Wir sind zuversichtlich, dass unser Herr ihm jetzt gesagt hat: „Komm heim in die Freude deines Herrn“.


St. Wendel, 24.01.2020


Stefan Theobald svd
Leiter des Wendelinusheimes


Vita Bruder Hermann-Josef Gems SVD. 

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